Liebe Leserinnen und Leser,
ich freue mich, dass Sie den Weg hierher gefunden haben, denn längere Zeit war es auf diesem Blog sehr ruhig, weil ich anderweitig aktiv war (Buch, Verein, Frauenkonferenz und anderes).
Doch am Sonntag sind Kommunalwahlen, und weil auch ich kandidiere, schulde ich Ihnen ein paar Erläuterungen, warum und wieso.
Warum kandidiere ich bei den Kommunalwahlen 2025?
Ich bin im August 2023 in den Stadtrat und die Bezirksvertretung der Stadt Mönchengladbach nachgerückt. Ich wurde ein fraktionsloses Mitglied von Stadtrat und BV Nord, denn meine grünen Parteifreund*innen verweigerten die Zusammenarbeit – wegen meiner hier im Blog ausführlich referierten kritischen Haltung zur grünen Transgenderideologie. Zwar schadeten sie sich damit selbst – sie verloren die Mehrheit in der BV Nord –, aber sie taten der bundespolitischen Linie Genüge.
Nun hatte ich zwei Jahre lang Gelegenheit, mich mit der Arbeit von Rat, Bezirksvertretung, Ausschüssen und Stadtverwaltung vertraut zu machen. Positiv war, dass ich frei von Fraktionszwängen abstimmen durfte. Ebenfalls angenehm war es, dass ich mit den anderen Ratsfrauen und Ratsherren ebenso wie mit den Mitgliedern der BV Nord einen freundlichen Umgang pflegen konnte. Dafür bin ich allen sehr dankbar, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass mein Nachrücken von einer Demo gegen Transfeindlichkeit und einem Aufgebot von vier Polizeiautos begleitet wurde.
Klar war indes, dass mein Einfluss als Einzelkämpferin ohne Fraktion im Rücken begrenzt war, und dass eine wirkungsvolle Politik – für Frauenanliegen – mit eigenen Anträgen etc. eine Fraktion erfordern würde. Das hat mich bewogen, bei der Kommunalwahl 2025 wieder anzutreten. Da ich bei den Grünen ausgetreten bin, bin ich mittlerweile parteilos und wollte nicht wieder in eine Partei eintreten. Daher habe ich mich als parteilose Kandidatin von den Freien Wählern Mönchengladbach aufstellen lassen. Die Freien Wähler sind eine aus den parteiunabhängigen Wählervereinigungen hervorgegangene Partei und ihre programmatische Linie ist bürgerlich, liberal. Entsprechend ist unser Plan, wenn wir genug Stimmen erhalten, um in Rat und BV einzuziehen, bürgernahe Politik zu machen, die frei ist von ideologisch geprägten Denk- und Sprechverboten. Heißt, weniger kostenträchtiger Streit um Fahrradstraßen und weniger Prestigeobjekte wie Markthalle oder Neues Rathaus, dafür mehr Sanierung von Schulen und mehr bezahlbare Wohnungen.
Angenommen, Sie wären in Mönchengladbach wahlberechtigt, wie könnten Sie mich wählen?







Für den Stadtrat kandidiere ich auf Platz 3 im Wahlbezirk Speick/Westend/Altstadt-Süd, für die Bezirksvertretung Nord auf Platz 1. Mit mir zusammen kandidieren Stephan Wilms, Bausachverständiger, und Mevlüt Dumlu, Ingenier.
Bei der Wahl gibt es drei Stimmzettel:
- für die Wahl des Rats: Einfach das das Kreuz bei „Freie Wähler“ machen
- für die Wahl der Bezirksvertretungen: Einfach das Kreuz bei „Freie Wähler“ machen
- für die Wahl des Oberbürgermeisters: Hier empfehle ich den parteilosen Kandidaten Engel.*
Wie sieht’s mit dem Oberbürgermeister aus, Empfehlungen?
In Mönchengladbach bewerben sich volle acht Kandidaten inklusive des amtierenden OB Felix Heinrich, dessen Bildpräsenz ihm den Spitznamen „Foto-Felix“ eingebracht hat. Er hat durchaus Projekte angeschoben, darunter seine eigene Parteikarriere, und okaye Wiederwahlchancen. Von der CDU steht der kommunalpolitisch blasse Kandidat Christof Wellens zur Wahl, eher weniger Chancen dürften sich die Kandidaten von Grünen, Linken und FDP ausrechnen, ebenso wie Martin Sonneborn (Die Partei) oder Jannik Kontalis („ein Mensch“, „kein Politiker“). Von der Gesamtstimmung profitieren dürfte der AfD-Kandidat Immel.
Als Freie-Wähler-Kandidaten haben wir uns entschlossen, den parteilosen OB-Kandidaten Michael Engel zu unterstützen, siehe Galerie. Der Mönchengladbacher bringt Verwaltungserfahrung mit als Schichtleiter des kommunalen Ordnungs- und Sicherheitsdiensts der Stadt, und einschlägige Wirtschaftserfahrung als Inhaber von drei Unternehmen der Sicherheitsbranche. Sein Wahlprogramm passt gut zu den Freien Wählern.
Stichwort Sicherheit im öffentlichen Raum für Frauen
Sicherheit ist auch für mein politisches Herzensthema, die Frauenrechte, ein wichtiger Aspekt. Persönlich habe ich in Mönchengladbach (noch) keine No-Go-Zonen, ich kenne aber immer mehr Frauen, auch aus dem Umkreis der Grünen, die abends keinen Bus mehr betreten und die die Hindenburgstraße meiden. Ein Oberbürgermeister, der diese Ängste ernst nimmt, kommt nicht darum herum, sich um das Thema Sicherheit verstärkt zu kümmern.
Ich habe die Hoffnung, dass ich mich dafür einsetzen kann, wenn ich erneut in Rat und Bezirksvertretung einziehe. Ob das klappt, werden wir am Sonntagabend, dem 14.9. oder spätestens Montagfrüh, am 15.9., klar sein. Falls Sie in Mönchengladbach wählen dürfen, danke ich schon jetzt für Ihre Stimme, ansonsten danke ich für Ihre Aufmerksamkeit! Ich werde mich bald wieder melden, versprochen!
Ihre Eva Engelken 🙂
Update: 14.9.: Kein Mandat für die Freien Wähler in Mönchengladbach
Die Freien Wähler Mönchengladbach, auf deren Liste ich als parteilose Kandidatin angetreten war, haben den Sprung ins Rathaus und in die Bezirksvertretung beim ersten Mal noch nicht geschafft. Nicht gänzlich überraschend, da unser Team noch sehr klein und die Vorbereitungszeit sehr kurz war. Umso herzlicher danke an alle, die uns gewählt haben! Und danke an meine Mitstreiter bei den Freie Wähler Mönchengladbach!
Für mich heißt es nun, dem Rat und der Bezirksvertretung in meiner Eigenschaft als Ratsfrau und Bezirksvertreterin Adieu zu sagen. Klar ist aber auch, dass ich mich weiter für Gleichberechtigung und Rechtsstaat engagieren werde – mit meinem Verein Frauenheldinnen, und das künftig noch stärker vor Ort. Die Freiheit und Sicherheit von Frauen fängt vor der Haustür an! In diesem Sinne: bis bald!

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