„Höret die Wahrheit, wer auch immer sie spricht“ sagte der jüdische Philosoph Moses Maimonides. Dieses Zitat möchten wir grünen Frauen vom #TeamRealität gerne unseren Parteifreundinnen Britta Hasselmann und Karin Göring-Eckhardt zurufen. Am 17.2. in der Bundestagsdebatte zum Frauentag hatte die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch den Abgeordneten Markus Tessa Ganserer als Mann bezeichnet, darauf hingewiesen, dass das Selbstbestimmungsgesetz Frauenrechte gefährde und erwähnt, dass laut der Zeitschrift EMMA die von grünen Feministinnen unterstützte Initiative Geschlecht zählt beim Wahlprüfungsausschuss des Bundestages Einspruch gegen die Wahl Ganserers eingelegt habe. Britta Hasselmann bezeichnete die Äußerungen von Storchs als „homophob“, „niederträchtig“, „abscheulich“ und als „Menschenverachtung“ gegenüber ihrer „Kollegin Tessa“. Im Netz brach ein Shitstorm u.a. gegen die EMMA los, gegen die sie sich kurz und bündig verteidigte. Die lautstarke Betroffenheitslyrik ändert nichts daran, dass Ganserer ein Mann ist.
- Redebeitrag Beatrix von Storch (AfD): https://dbtg.tv/cvid/7533711 und Kurzintervention: https://dbtg.tv/cvid/7533712
- Redebeitrag Britta Hasselmann (Bündnis 90/DIE GRÜNEN): https://dbtg.tv/cvid/7533711
- Plenarprotokoll vom 17.2. https://dserver.bundestag.de/btp/20/20017.pdf
Selbstverständlich ist Markus Tessa Ganserer ein Mann. Rock hin, Pumps her
Anders als Britta Hasselmann sind wir der Meinung, dass Ganser selbstverständlich ein Mann ist. Und es ist ein starkes Stück, dass das Parlament ihn als Frau bzw. Abgeordnete führt. Damit haben die Partei, die ihn auf einem Frauenlistenplatz aufgestellt hat und in der Folge der Wahlauschuss die Self-ID de facto vorweggenommen, obwohl die Self-ID am 19. Mail vom Bundestag abgelehnt wurde. Man könnte das Ganze auch als Rechtsbeugung bezeichnen, und das kritisieren wir aus Realfeministinnensicht aufs Schärfste. Wir kritisieren nicht, dass Markus Ganserer im Bundestag ist, wir kritisieren, dass er als Frau behandelt wird und damit ein frauenschädliches Gesetz vorwegnimmt.
Das zu kritisieren, ist nicht menschenfeindlich, auch wenn einige Grüne das meinen, und schon gar nicht niederträchtig, wie Britta Hasselmann es in eifriger Verteidigung einer frauenschädlichen geplanten Gesetzgebung äußerte.
Fakt ist vielmehr, Stand Februar 2022, dass zahlreiche Grüne an der Basis, Frauen wie Männer, nicht mehr der Ansicht sind, aus der Selbstbefindlichkeit von Männern über 40 müsse abgeleitet werden, dass alle Welt ihre Wunschvorstellung eine Frau zu sein, zu validieren hätte.
Wie damit umgehen, dass die einzige Kritik an der Self-ID von der AfD kommt?
Die inhaltliche Kritik am Konzept der Self-ID ist das eine. Die andere Frage ist: Wie geht man, wie gehen wir, als Mitglieder einer demokratischen, das Grundgesetz achtenden Partei damit um, dass die einzige Gegenrede gegen die Self-ID von der AfD kommt, eine Partei, deren Demokratietreue bezweifelt werden darf?
Viele sagen: Ganz klar, wir sind „Team Tessa“, denn wir müssen uns klar von der AfD abgrenzen. Auf Facebook schrieben einige, dass sie ihren Standpunkt überdenken würden, wenn die AfD ihn teile. Andere entgegneten, dass die AfD das Thema nur deshalb aufgreife, weil die grünen/Linken das nicht täten:https://www.facebook.com/evaengelken/posts/6960041277399794
Aber muss man, weil die AfD sagt, Ganserer, auch wenn er sich Tessa Ganserer nennt, ein Mann bleibt, das Gegenteil behaupten? Muss man, weil die AfD sagt, „2plus2 ist 4“, wahrheitswidrig behaupten, „ 2plus2 ist 5“?
Ich denke, nein. Man darf bei der Wahrheit bleiben, und sagen, dass 2 plus 2 = 4 ist. Und man darf sagen, dass die Self-ID, die FDP und Bündnis 90/DIE GRÜNEN 2021 vergeblich versucht haben, einzubringen und die laut Koalitionsvertrag in dieser Legislaturperiode erneut eingebracht werden soll, Frauenrechte entwertet.
Ernst Bloch: „Manche haben kein Recht, Recht zu haben“ und die Reductio ad Hitlerum
Wir müssen davon wegkommen, das Zitat von Ernst Bloch als Maulkorb zu verwenden. Er sagte einst in Bezug auf die Nationalsozialisten: „Manche haben kein Recht, Recht zu haben.“
Daraus dürfen wir angesichts der Komplexität unserer Aufgaben als Grüne, die an der Regierung beteiligt sind, nicht ableiten, dass wir bestimmte Punkt nicht kritisieren dürfen, nur weil die AfD diese Punkte ebenfalls aufgespießt hat. Dann dürften wir nämlich über sehr viele problematische Punkte nicht mehr sprechen. Weder über Probleme mit der Zuwanderung, noch über Autobahnblockaden, noch über Krieg, noch über Klimaschutz, noch über viele andere heikle Themen.
Konkret bedeutet das für die Frauentagsdebatte im Bundestag: Dass eine Beatrix von Storch die Self-ID in Worten kritisiert und dabei Begriffe wie „Gendergaga“ etc. verwendet, ändert nichts daran, dass die Self-ID kritikwürdig ist. Und dass die AfD im Bundestag einen Markus Tessa Ganserer als Mann bezeichnet, ändert nichts daran, dass er ein Mann ist. Ganz egal, ob er Pumps, Kleider und Perücke trägt und sich selbst als Frau fühlt.
Auf Twitter wiesen viele auf die Reductio ad Hitlerum hin. Gemeint ist, dass eine Aussage nicht falsch wird, weil die falsche Person sie äußert. Vegetarismus wird nciht schlecht, weil auch Hitler Vegetarier war. Das biologische Geschlecht bleibt wichtig, auch wenn die AfD es für wichtig hält. Und Ganserer bleibt ein Mann, auch wenn Beatrix von Storch, die ansonsten nicht für Frauenrechte einsteht, sagt, er sei ein Mann.
Übrigens erfuhr ich gerade auf Twitter, dass Ernst Bloch noch eine andere Äußerung in bezug auf Maulkörbe und Denkverbote tat. Er sagte: „Die Linke sollte nicht den Fehler machen, Wahrheiten liegen zu lassen, weil man sie rechts am Wegrand gefunden hat.“ Danke, @hartmut finkeldey@finkeldey!
Wir sollten bei der objektiven Wahrheit bleiben und mit klarem Verstand die Dinge ansprechen. Das sollten wir umso lauter tun, je stärker die Antifrauenpartei AfD Frauenthemen besetzt, die die grüne Parteiführung links liegen lässt.
Sagen, was ist. Forderte schon Rosa Luxemburg
Hier sollten wir es mit Rosa Luxemburg halten, die forderte, zu sagen, was ist. Genau genommen sagte sie: «Wie Lassalle sagte, ist und bleibt die revolutionärste Tat, immer ‚das laut zu sagen, was ist‘.»
Den Mut zu fassen, kritische Themen zu beleuchten, auch wenn Parteien, die wir aus Gründen ablehnen, sie thematisieren, führt zu besserer Politik. Nicht zu besserer Politik führt es, alle Themen, die irgendwie kritisch sind, auszublenden, und es den rechten Parteien überlassen, sie mit teilweise menschenverachtendem Vokabular und populistisch stimmenfängerisch aufzugreifen. Wir sollten Lösungen suchen, die unsern grünen Werten entsprechen. Dazu gehört es, Vielfalt zuzulassen, und Männer im Makeup und Röcken im Bundestag zu tolerieren. Warum sollten Männer keine Röcke tragen? Wie sollten queere Menschen, die klassische Geschlechtsrollen ablehnen, mit allen Mitteln fördern. Wir sollten kleinen Jungen, die lieber mit Puppen spielen als mit blöden Feuerwehrautos, auf keinen Fall einreden, sie seien „trans“. Genausowenig wie wir Mädchen, die keinen Bock auf Glitzerscheiße haben, suggerieren sollten, sie seien nonbinary, und müssten sich die Brüste amputieren. Nein. Jungs und Mädchen dürfen so vielfältig leben und auftreten wie sie wollen, ohne dass eine verbrecherische, pharmagetriebene Transgenderbewegung ihnen weis macht, sie seien im falschen Körper geboren. Diese Vielfalt zu fördern, ohne daraus neue Schubladen abzuleiten, das macht die Welt bunter und fröhlicher.
- Kleiner Videotipp: Die Videos von The DeprogrammerXX, die alle Auswüchse des Transgenderhypes knallbunt und eingängig darstellt (englisch), z.B. „Blurred Lines“ bei über die Hypersexualisierung sogenannter Transkids zwischen Sex und Gender
Frauen– wie zum Beispiel J.K. Rowling, die sagen, dass das Geschlecht real sei – als transphob zu brandmarken, oder Frauen wie Beatrix von Storch, die einen Mann als Mann bezeichnen, als „niederträchtig“ zu bezeichnen, macht die Welt am Ende des Tages nur frauenfeindlicher.
Noch eine Bitte an alle Parteifreunde und Parteifreundinnen, die anderer Ansicht sind: Bitte die gewohnten grünen Keulen (islamophob/transphob/ rechts) einfach einmal stecken lassen, damit wir in differenzierter Weise diskutieren können und uns nicht in einen unkritischen und ängstlichen Gleichschritt hineinmanövrieren.
In diesem Sinne wünschen wir uns Mut zur Wahrheit und Mut zur wertschätzenden Suche nach Lösungen!
Nachtrag: Echte Frauenthemen in der Bundestagsdebatte zum Frauentag bleiben weitgehend Absichtsbekundungen
In ihrer Eröffnungsrede zur oben genannten Bundestagsdebatte forderte unsere grüne Familienministerin Anne Spiegel: „Darum werden wir auch den Kampf gegen Armut von Frauen, insbesondere gegen Altersarmut, in dieser Gesellschaft aufnehmen.“ Schuldig blieb sie konkrete Forderungen, wie das zu geschehen habe. Ob die in die dieser Sitzung so viel Unterstützung erfahren habende „Kollegin Tessa“ da demnächst wohl ihre gesamte Popularität in den Ring werfen mag? Wir dürfen gespannt sein.
@GrüneBT-Fraktion: Bitte bei den Planungen für Self-ID dran denken: Ampel hat Gleichstellungscheck vereinbart
Danach sagte Spiegel etwas Interessantes. Sie wies darauf hin, dass im Koalitionsvertrag ein „Gleichstellungscheck vereinbart“ worden sei,“ dem sich alle Vorhaben unterziehen müssen.“ Ich fordere direkt an dieser Stelle, das geplante neue Selbstbestimmungsgesetz einem Gleichstellungscheck zu unterziehen. Da die Self-ID dazu führt, dass sich jeder mittelmäßige Sportler in der Frauenkategorie Medaillen ergaunern kann, dürfte sie das Gleichstellungscheck-Kriterium nicht erfüllen.
Wortlaut der Bundestagsdebatte am 17.2., Wiedergabe des Plenarprotokolls
- Plenarprotokoll vom 17.2. https://dserver.bundestag.de/btp/20/20017.pdf
Redebeitrag von Storch
Beatrix von Storch (AfD): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! „Frauen werden abgeschafft!“, das ist der Titel eines Beitrags in der „EMMA“ von der Harry-Potter-Erfinderin J. K. Rowling, und das genau betreiben Sie fast alle hier. Sie fast alle hier sind Frauenabschaffer, weil Sie fast alle hier der Genderideologie anhängen.
(Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)
Sie behaupten, das Geschlecht habe mit Biologie nichts zu tun und jeder könne sein Geschlecht irgendwie selbst bestimmen. Das Selbstbestimmungsgesetz kommt demnächst auch in diesem Theater; wir warten schon mit Freude darauf.
(Gabriele Katzmarek [SPD]: Wer hier Theater macht, das sind Sie! Wir sind hier ein
Parlament!)
Rowling hat es begriffen. Die Genderideologie gefährdet vor allem Frauen und Mädchen: Männer brechen Rekorde im Frauenschwimmen, Männer in der Damenumkleide, Sexualverbrecher im Frauengefängnis, weil sie sich gerade als Frauen fühlen. Rowling lehnt diesen Quatsch ab und wird deswegen mit obsessivem Hass verfolgt.
(Beifall bei der AfD)
Die Transideologie ist totalitär, und sie ist zwangsläufig totalitär. Wer so offenkundig die Natur, die Wahrheit leugnet, der muss die Wahrheit selbst zum Verbrechen erklären und jeden, der die Wahrheit ausspricht, zum Verbrecher. Der Bundestag liefert ein gutes Beispiel. Wenn der Kollege Markus Ganserer Rock, Lippenstift, Hackenschuhe trägt,
(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Halten Sie Ihre Fresse! – Britta Haßelmann
[BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt reicht’s!)
dann ist das völlig in Ordnung; es ist aber seine Privatsache. Biologisch und juristisch ist und bleibt er ein Mann. Und wenn er als solcher über die grüne Frauenquote in den Bundestag einzieht (Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und hier als Frau geführt wird, dann ist das schlicht rechtswidrig.
(Beifall bei der AfD – Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ekelhaft! – Susanne
Menge [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aufhören! Aufhören!)
Ich bin Markus Ganserer aber für zwei Dinge dankbar: erstens, weil sein Beispiel uns so schön vor Augen führt, dass es einen Unterschied macht, ob man sich als Frau
verkleidet oder ob man eine Frau ist, (Beifall bei Abgeordneten der AfD) und zweitens, weil er die Frauenquote final ad absurdum geführt hat. (Beifall bei der AfD)
Hätte sich Robert Habeck im richtigen Moment als Roberta bezeichnet, dann wäre Roberta vermutlich jetzt Bundeskanzlerin. Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, meint, jeder, der Herrn Ganserer nicht als Frau akzeptiere, sei transphob.
(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ja, Sie sind transphob!)
Transphob ist offensichtlich ein anderes Wort für „nicht blöd“. Nicht blöd sind auch die Initiatoren von „Geschlecht zählt“. Das sind ausdrücklich Feministinnen
und Grüne, die gegen Ganserers Mandat nun klagen. Sie verstehen, dass es ohne Biologie keine Frauen gibt und ohne Frauen auch keine Frauenrechte.
Redebeitrag GRÜNE Britta Hasselmann
Der Weltfrauentag ist ein guter Moment, um festzustellen: Ein Fisch ist kein Fahrrad, ein Mann ist keine Frau, und Gender ist gaga. (Beifall bei der AfD)
Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht, und in diesem Parlament ist das die AfD. Vielen Dank.
(Beifall bei der AfD – Gabriele Katzmarek [SPD]: Widerlich! – Weiterer Zuruf von der
SPD: Ekelhaft!)
Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:
Frau von Storch, Sie haben dieses Parlament vorhin als Theater bezeichnet. Ich bitte Sie sehr, über diesen Begriff noch einmal nachzudenken. Sie sind ja selbst Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Ansonsten bitte ich Sie auch persönlich um Respekt vor der Kollegin Tessa Ganserer.
(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der
LINKEN)
Jetzt gebe ich das Wort zu einer Kurzintervention der Kollegin Britta Haßelmann.
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Das, was sich die Abgeordnete Storch gerade in diesem Haus erlaubt hat, ist niederträchtig (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und der
LINKEN) bodenlos, homophob und zutiefst menschenverachtend. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der SPD und der LINKEN)
Aber dieses Haus ist ein Haus der Demokratie und der freien Rede, und deshalb konnte sie das hier sagen. (Martin Reichardt [AfD]: Das kann man überall sagen, weil es die biologische Wahrheit ist!)
Es erschüttert mich zutiefst, dass jemand über eine Kollegin im Deutschen Bundestag so abscheulich und niederträchtig spricht, meine Damen und Herren. Das ist erschütternd.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und der
LINKEN)
Ich wende mich wirklich an Sie alle: Tessa Ganserer ist eine von uns. Sie ist meine und unsere Kollegin, (Christine Aschenberg-Dugnus [FDP]: So ist es!) sie ist eine vom 59-Prozent-Anteil Frauen in dieser Fraktion, (Mariana Iris Harder-Kühnel [AfD]: Juristisch
nicht!) und niemand von uns hat darüber zu richten oder darüber zu reden oder zu entscheiden, wie diese Frau ihr Selbstbestimmungsrecht wahrnimmt.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und der
LINKEN)
– Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie durch Ihren Applaus der Öffentlichkeit zeigen, dass Sie diese Haltung teilen. Das ist ein gutes Gefühl, und das ist eine Unterstützung für meine Kollegin Tessa Ganserer. Ich danke Ihnen von Herzen dafür. Wir sollten zusammenstehen – bei aller Unterschiedlichkeit in der Sache – als demokratische Kräfte, wenn eine solche Menschenverachtung hier im Haus passiert. Stellen wir uns dem entgegen! Danke dafür.
(Langanhaltender Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD, der CDU/CSU,
der FDP und der LINKEN – Die Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der
SPD, der FDP und der LINKEN erheben sich)
Replik von Storch
Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt: Frau von Storch, bei mir ist jetzt keine Kurzintervention angemeldet.
(Beatrix von Storch [AfD]: Ich möchte gerne darauf erwidern!)
Wünschen Sie das Wort?
Beatrix von Storch (AfD): Ich bin gerade in einer Weise persönlich angegriffen
worden, (Lachen bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) dass ich dazu gerne Stellung nehmen möchte.
Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt: Möchten Sie eine Kurzintervention anmelden?
(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, darauf antworten kann man
nicht!)
Beatrix von Storch (AfD): Ja, möchte ich.
(Martin Reichardt [AfD]: Sie muss doch noch antworten! Sie hatte doch gar nicht das Wort!) – Alles gut. Vielen Dank.
Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt: Ich gebe Ihnen jetzt noch einmal das Wort zu einer Kurzintervention. Das eröffnet aber natürlich die Möglichkeit, dass darauf wieder geantwortet werden kann
(Martin Reichardt [AfD]: Sie antwortet doch darauf! – Mariana Iris Harder-Kühnel [AfD]:
Nein, sie antwortet! Sie müssen ständig von hinten belehrt werden, weil Sie gar nicht dazu in der Lage sind!)
Frau von Storch, ich gebe Ihnen jetzt das Wort; Sie sind persönlich angesprochen worden. Und dann werde ich diese Sitzung weiter leiten, in der Hoffnung, dass das möglich ist. Wenn Sie Frau von Storch jetzt Ruhe geben, damit sie sprechen kann, und nicht mehr dazwischenrufen, kann das beginnen. – Frau von Storch.
Beatrix von Storch (AfD): Ich finde, das ist eine außerordentlich interessante Debatte. Das zeigt, wohin es führt. Ich habe ausdrücklich gesagt: Jeder kann privat machen, was er möchte. Und es gibt bestimmte Voraussetzungen, unter denen man juristisch sein Geschlecht wechseln kann. Markus Ganserer ist als solcher im Bayerischen Landtag geführt worden und hat sich ausdrücklich dagegen entschieden, die juristischen Wege zu gehen, die es benötigt, um sein Geschlecht zu wechseln.
(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das geht Sie doch nichts an!)
Er ist also juristisch weiterhin ein Mann, und er ist biologisch ein Mann.
https://twitter.com/AWasserhaus/status/1494589664975597601 https://twitter.com/AWasserhaus/status/1494589664975597601
(Gabriele Katzmarek [SPD]: Wie gestört muss man sein!)
Wir wissen, dass das Selbstbestimmungsgesetz kommt, nach dem jeder in diesem Land sein Geschlecht per Sprechakt ändern können soll. Das halten wir für absurd. Und es ist eben auch absurd, wenn ein Mann nach Abgabe einer entsprechenden Erklärung eine Frauenquote in Anspruch nehmen kann. Genau dagegen klagen Feministinnen und Grüne. Es ist eben gegen die Frauenrechte, wenn ein Mann, der sich selbst zur Frau
erklärt, diese Quote in Anspruch nehmen kann.
(Zuruf der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])
Es ist nicht die AfD, es sind Grüne und Feministen, die dagegen klagen, weil sie genau das nicht wollen.
Zwischenruf Ulle Schauws
(Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eine Falschinformation!)
Das Geschlecht ist eine biologische Tatsache. Sie möchten das jetzt aufladen, weil Sie es juristisch trennen wollen. Aber diesen Weg ist Markus Ganserer bisher nicht gegangen.
Deswegen sage ich noch einmal: Was jemand in seiner Privatheit macht, steht ihm völlig frei; darüber ist nicht zu urteilen. Es ist seine Entscheidung, wie er sein Leben
führen möchte. Aber die Gesellschaft kann nicht gezwungen werden, jemanden, der juristisch ein Mann ist und der biologisch ein Mann ist, einfach als Frau annehmen zu
müssen (Dr. Anja Reinalter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Rückwärtsgewandt! Völlig rückwärtsgewandt!) und die Frauenquoten für ihn zu öffnen.
(Beifall bei der AfD – Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Da fühlen Sie sich aber
sehr bedroht, oder?)
Pressenachlese
18.2.2022
EMMA: TRANS-DEBATTE: WIE RECHTS IST EMMA?
Nach der Rede von Beatrix von Storch im Bundestag, bei der sie sich auf einen EMMA-Artikel berief, tobt das Netz: EMMA ist rechts! Echt jetzt? Allen, die dieses Klischee verbreiten, um uns zu verunglimpfen und idealerweise mundtot zu machen, sei versichert: Wir kennen das Spiel jetzt seit 45 Jahren.
Trans-Debatte: Wie rechts ist EMMA? | EMMA
18.2.2022 Weltwoche: https://www.weltwoche.de/beitrag/tessa-ganserer-sitzt-fuer-die-gruenen-im-bundestag-ob-sie-ein-mann-oder-eine-frau-ist-darueber-scheiden-sich-die-geister/ Eskalation um Tessa Ganserer – Die CDU ist trans, cis, queer oder fluid. Nur eines ist sie nicht: Opposition
18.2.2022 Die Welt: Von Storch provoziert Bundestag: Tessa Ganserer „als Frau verkleidet“ – WELT
Sozialmedia-Nachlese
Auch auf Instagram rufen meist eher junge und meist eher ahnungslose Frauen dazu auf, die bösen TERFs wegen ihrer angeblichen Nähe zur AfD noch mehr in die Ecke zu stellen, womit sie nur eins zeigen: sie haben nix kapiert. Hier ein Screenshot von Instagram, wo Rona alias Maurakami das aufgeregte Video einer dieser Ladys kommentiert und ich auch noch einen Gruß hinterherschiebe:
FRAU
Vielen Dank für diesen sachlichen Kommentar!
Wenn ich ehrlich bin, wollte ich mir die Storch-Rede erst gar nicht ansehen, da ich irgendeinen hysterischen Müll vermutete.
Nachdem ich die 4 Minuten gesehen hatte, war ich über die Reaktion auf die Rede mit „menschenverachtend“ sehr überrascht.
Gut, die Vokabeln „Genderideologie“, „Gender-Gaga“ und „Theater“ für das Parlament hätte sie nicht nutzen sollen. Aber der Rest war einfach die Wahrheit. Und die Wahrheit ist menschenverachtend?
Ganserer hätte nach deutschem Recht sich juristisch längst als Frau eintragen lassen können, wenn es ihm so wichtig wäre.
Stattdessen verhält sich Ganserer wie ein trotziges Kind – ganz undemokratisch -, um das Selbstbestimmungsgesetz, jetzt Vielfaltsgesetz, zu erpressen.
Warum spielen die Demokraten aller Parteien dies mit?
Warum spielen alle den Lügenspiegel für einen Mann in der Midlife-Crisis? Das ist doch kein kleines Kind, dem man aus Liebe sein Vorstellungsspiel spiegelt.
Tatsache ist einfach, daß Ganserer biologisch und juristisch ein Mann ist. Daran ist nichts gelogen, nichts Menschenverachtendes.
Es ist einfach die Wahrheit!
TM
Danke! Ich dachte schon es sind endgültig alle verrückt geworden.
Frau
Wären Frauen wirklich gleichberechtigt, gäbe es keine häusliche Gewalt, keine Femizide, keine Zwangsehen, Genitalverstümmelungen(ja, auch hierzulande!), keine Zwangsprostitution, keinen Paygap usw. – dann hätten wir eventuell Zeit, uns mit den verletzten Gefühlen von Männern zu beschäftigen, die auf einem Frauenlistenplatz im Bundestag sitzen und dort als Frau und Mutter bestätigt werden wollen.
Aber wir haben Wichtigeres zu tun! Die*Politik* hat Wichtigeres zu tun.
Vor allem am Frauenkampftag.
David Allison
Danke Eva für deinen guten Kommentar. Gestern war ein trauriger Tag. Es ist beschämend für die Grünen, wenn nur die ekelige AfD in der Lage ist, die Situation so zu beschreiben, wie sie ist: nämlich, dass Ganserer ein Mann ist. Britta Haßelmann sagt in einem Atemzug, das Parlament sei „ein Haus der Demokratie und der freien Rede“ um im zweiten hinzuzufügen, dass „niemand darüber zu reden“ hat. Das ist an sich demokratiefeindlich. Es ist dringend notwendig, dass wir Grünen über die irrationalen Inhalte eines unausgegorenen Selbstbestimmungsgesetzes und seine Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft reden.
Frau A.
Danke für diesen Kommentar, liebe Eva Engelken! Es ist ein Schlag ins Gesicht für viele, viele Frauen da draussen, die sich engagieren für mehr Gleichberechtigung, für Chancengleichheit, für Gewaltschutz und für die Freiheit von Mädchen und Frauen ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Sogar am Frauentag (!) dreht es sich mal wieder nur um Männer und ihre Befindlichkeiten.
Dass die Grünen dieses Spiel hier mitspielen – mit dem WDR im Gepäck – ist blanker Hohn! Väter im mittleren bis hohen Alter entdecken auf einmal, dass sie Applaus bekommen, wenn sie ihren Frauenkleider-Fetisch öffentlich ausleben, und gestandene Frauen innerhalb der grünen Partei und in den großen Redaktionen fallen halb in Ohnmacht vor Ehrfurcht?! Das mit ansehen zu müssen bricht einem immer wieder erneut das Herz!
Die Lebensrealität von Frauen ist vielfältig und oft anstrengend im Jonglieren von Beruf und familiären Verpflichtungen, den prominenten Herren im Kleid wurde da ja immer schön der Rücken freigehalten durch die Ex-/Partnerinnen. Und sie ist auch oft schmerzhaft – und damit meine ich nicht nur die eine Woche im Monat, in der man immer wieder aufs Neue blutet und starke Krämpfe im Unterleib bekommt. Damit meine ich auch nicht nur den Schmerz einer jeden Fehlgeburt. Oder den der Geburt, oder die noch Jahre danach schmerzende Kaiserschnitt-Narbe, die viele Frauenkörper zeichnet und zugleich auszeichnet, denn sie bedeutet neues Leben. Die Lebensrealität von vielen Frauen ist all das. Sie ist nicht das Tragen von Perücken oder Kleidern.
Mein Leben ist kein Kostüm für Männer, keine Show, keine Performance. Es ist real.
engelkeneva
Danke, liebe Frau A. „Blanker Hohn“ – da sprechen Sie weise Worte! Danke und viele Grüße, EE
Antje Galuschka
Es schmerzt mich auch, und ich werde richtig sauer, wenn diese Männer dann „Frau des Jahres“ oder, noch schlimmer, „Mutter“ genannt werden. Das ist so falsch und so verletzend!
Monika Barz
Danke Eva, dass Du die Fahne der Grundrechenarten hochhältst. 2+2=4. Davon abzugehen, nur weil eine Partei, die ich politisch bekämpfe, die gleiche Aussage macht, würde mich zum Spielball gerade jener machen, die ich politisch bekämpfe. Also, liebe GRÜNE Partei, bleibt mutig!
Hartmut Finkeldey
Nur kurz sei angemerkt, dass ich für das Bloch-Zitat nicht final bürgen kann. ich habe es selber zweiter Hand.
Ansonsten ernten wir jetzt leider, was der woke Wahnwitz seit langem gesät hat. Wer zumindest unüberprüfbare Befindlichkeiten in den Mittelpunkt von Politik stellt (wenn sich X angegriffen f ü h l t, reiche das aus, dann s e i X de facto auch angegriffen und alle zur Solidarität verpflichtet) und aus Fällen wie etwa Wilkomirski, Hingst, Prof Jessica Krug etcetc und deren erfakten Opfer-Positionen nichts lernt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.
Wenn das Gesetz durchkommt, ist die Bevölkerung verpflichtet, offenkundige Unwahrheiten, Fake-Science zu glauben (bzw öffentlich zu vertreten – glauben, dass es „weibliche Penisse“ wirklich gibt, wird wohl kaum jemand). Wir sind inzwischen so weit, dass der serial Killer Wolfgang Schmidt in der Wiki allen Ernstes als weiblicher serial killer „Beate“ Schmidt gelistet wird. Eine Welt, in der Wolfgang Schmidt, der als Mann eine kriminalforensisch betrachtet typisch männlicheTtat beging, eine“Frau ist“, eine solche Welt ist eine Orwell-Welt, eine Neusprech-Welt. Hannah Arendt beschrieb so etwas als Zerstörung der Wirklichkeit, als Zerstörung des Raums, in dem Freiheit, also Politik sich vollzieht.
Es war vorhersehbar und wurde vorhergesehen, dass am Ende solchen ersichtlichen Irrsinns die politische Rechte hämisch triumphierend abkassieren wird. Ich fürchte, genau das wird sie. Spätestens, wenn dieser Wahnsinn durchkommt.
Es wäre gut, den Irrsinn self-ID-Gesetz doch noch gestoppt zu kriegen.
ich danke Ihnen für Ihre Arbeit.
Inken Prohl
Danke für den sachlichen Beitrag. Ich bin ganz beruhigt, weil ich gestern schon dachte, ich wäre irre, weil sich – abgesehen von der Polemik – meine Positionen mit denen der AFD decken. Habe selbst große Freude an Polemik – müssen wir uns abgewöhnen, um so versöhnlich und sachlich wie nur möglich zu kommunizieren.
Maria H.
Liebe Eva Engelken,
vielen Dank für Ihren Beitrag und Ihre Analyse. Ich stimme nicht mit Allem überein, aber mit dem meisten. Es ist mir ein besonderes Bedürfnis, Ihnen zu sagen, wie wichtig es ist, daß in der Partei Bündnis 90/Die Grünen Menschen wie Sie sind! So wichtig ist es und so mutig und lobenswert, daß Sie sich immer wieder trauen, öffentlich gegen Mißstände anzugehen und für Frauen, Lesben und Kinder Position zu beziehen. Ich WEISS, daß auch andere in der Partei Ihrer Meinung sind, aber aus verschiedenen Gründen schweigen.
Es ist so traurig, was aus der Partei geworden ist, bei der wir Hoffnung auf eine bessere Zukunft hatten!
Bitte bleiben Sie mutig.
engelkeneva
Liebe Frau Maria H., vielen Dank für Ihren Zuspruch! Das ist auch meine Hoffnung, dass sich immer mehr „aus dem Gebüsch“ trauen und sagen, was Sache ist! Herzliche Grüße, EE
Antje Galuschka
Danke, Eva, dass du so schnell reagiert hast, und den gestrigen Schlagabtausch dokumentiert und analysiert hast. Dass die AfD die Gelegenheit nutzen wird, aus der Causa „Ganserer“ Kapital zu schlagen, war so klar, wie die Sonne im Westen untergeht. Dass sie das nur aufgreift, um zu provozieren, wissen wir auch, denn die AfD ist alles andere als eine feministische Partei, sie ist ja noch nicht einmal frauenfreundlich.
Kurz, die Motive der AfD sind unlauter, obwohl sie den Sachverhalt korrekt darlegt.
Die reflexhafte Erwiderung von Britta Haßelmann war ebenso vorhersehbar. Indes konnte Britta Haßelmann nur durch Emotionen, aber nicht mit Fakten punkten. Markus, genannt Tessa, Ganserer ist sowohl biologisch (XY) als auch rechtlich ein Mann, denn er hat bisher nicht die Änderung des Geschlechtseintrags im Personenstandsregister beantragt. Natürlich haben am Ende alle applaudiert und Solidarität mit Ganserer bekundet, schließlich ist man in der Politik hier und da auf Kooperationen angewiesen, und da will man es sich nicht verscherzen, aber ich bin zuversichtlich, dass am Ende die Wahrheit über Klientelpolitik siegen wird! Denn #sexmatters und #biologyisreal!
engelkeneva
Das hoffe ich auch. Bin hoffnungslos idealistisch. 😉 Liebe Grüße und auf dass wir viele Supporter hinter dem Ofen hervorlocken!
Anna
Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit B. von Storch jemals einer Meinung sein würde, aber der Zeitpunkt scheint nun wohl gekommen zu sein. Wenn die AfD die einzige(!) Partei zu sein scheint, die hier noch die Wahrheit benennen kann – Biologie existiert und ist wichtig, gerade in Bezug auf Frauenrechte – dann läuft gerade gewaltig etwas schief. Wenn eine Frau nicht mehr definiert werden kann, hat sie auch keine Rechte mehr. Das passiert hier leider und wird mit der Self-ID auch noch steigen. Man muss nur nach UK, Canada und in die USA schauen, um zu sehen, was dieses Gesetzesänderung bewirken würde. Wie sie lang erkämpfte Frauenrechte aushöhlt und ad absurdum führt (siehe Frauenquote bzw. Frauensport).
Erschreckend finde ich auch, dass einerseits von “niederträchtigem Verhalten” gesprochen wird, und dann kommen gerade von den Parteien, die sich ja also so “demokratisch” sehen, solche Zurufe für die sich die Verantwortlichen schämen sollten. Dass hier zudem genau von diesen Parteien Rechsbruch durch Hr. Ganserer nicht nur geduldet sondern noch unterstützt und bestärkt wird.
Was an B. von Storchs Aussage genau “homophob” sein soll, hat sich mir auch nicht erschlossen. Mir scheint, die Grünen & SPD wissen selbst nicht genau, was “homophob” eigentlich bedeutet. Im Gegenteil ist es honophob was in der Transszene passiert in Bezug auf homosexuelle Menschen. Vor allem Lesben haben massiv damit zu kämpfen, dass ihre Räume von sich als Frauen verkleideten Männer gestört werden und diese unter Druck gesetzt werden, diese Männer als Frauen, und noch schlimmer: als Lesben(!!!) zu akzeptieren. DAS ist homophob und zwar von genau denjenigen, die ja angeblich keine Lobby haben, aber Gesetze in jedem Land der Welt zu ihren Gunsten und gegen den Willen der betroffenen Frauen ändern können. Wenn das nicht Frauenfeindlich ist, was dann?! Fakt ist, dass die Trans-Lobby extrem mächtig ist (ist ja auch eine Männerrechtsbewegunh) und sich die Parteien der sogenannten “demokratischen” Welt als besonders fortschrittlich bezeichnen wollen, ohne konkret etwas dafür zu tun. Dann doch lieber die Frauenrechte opfern und am Weltfrauentrag wieder Männer als “Frau des Jahres” feiern.
Man wird die Mehrheit der Menschen nicht dazu bewegen können, eine Lüge als Wahrheit zu akzeptieren. Ich hoffe, dass die hiesigen Parteien verstehen, dass der Kurs, den sie gerade einschlagen von der Mehrheit der Bevölkerung nicht getragen wird. Und das vollkommen zurecht.
Männer sind keine Frauen, nur weil sie einen Rock und Lippenstift tragen. Was für eine absurde und vor allem stereotyp sexistische Vorstellung das ist! Frauen sind keine Kostüme, die sich ein Mann mal eben umwerfen kann, weil er sich gerade als “Frau” fühlt.
Frauen sind reale Menschen. Menschen die existieren und Rechte haben. Frauenrechte sind Menschenrechte! Ich würde mir wünschen, dass das Grüne/SpD und Co. auch verstehen.
engelkeneva
Vielen Dank, liebe Anna, für den ausführlichen Kommentar!
Was die linken Parteien nicht verstehen, müssen ihnen leider am Ende die (Nicht)Wähler zeigen. Da gibt es schon ziemlich viele, und die grüne Leitungsebene weigert sich dennoch, das zur Kenntnis zu nehmen, dass sie bestimmte Themen selbst debattieren und nicht Rechtsaußen überlassen müsste. Siehe hier ein paar unzufriedene Wähler und Wählerinnen: https://www.evaengelken.de/wer-hat-gruen-nicht-gewaehlt-und-warum/
Viele Grüße, EE
Anna
Liebe Eva, vielen Dank für deine Antwort. Ich konnte mich bei der letzten Wahl auch nicht dazu durchringen, für die Grünen zu stimmen. Insbesondere die Positionen zur Self-ID und Prostitution konnte und kann ich so nicht hinnehmen. Ich hoffe, dass sich die Grünen in Zukunft wieder mehr am Wählerwillen orientieren, mehr Mut beweisen und nicht nur Klientelpolitik betreiben. Viel Hoffnung habe ich aktuell leider nicht (mehr).
Carmen
Ich war richtig entsetzt über die Reden und das Verhalten der grünen Abgeordnetinnen! Emotionsloses Daherreden zum internationalen Frauentag, dieselben Punkte aufzählen wie die anderen Parteien, nur wenn es um Ganserer geht, schreien und heulen Alle rum – ok, Göring Eckardt mal ausgenommen. Geht es in dieser Partei nur noch um Ganserer? Ist denn nicht bekannt, dass viele trans Personen (von denen sich etliche Transsexuelle und nicht Transidente nennen) Ganserer und das Vielfaltsgesetz ebenfalls ablehnen?
Wollen Sie denn nicht mal kandidieren, damit die Grünen wieder wählbar werden?
engelkeneva
Ich rücke als Nachrückerin in den Stadtrat nach.:-)
Carmen
wunderbar!
Ljubow Kollontai
Es ist fatal, dass die AfD sich dieses Themas angenommen hat.
Die linken und bürgerlichen Parteien ignorieren feministische Einwände – natürlich schnappt sich die AfD dieses wichtige Thema und instrumentalisiert es für sich. Das Gleiche ist ja auch mit der Islamismusdebatte passiert.
Frausein ist biologisch-materielle Realität, nicht Gefühl oder Identität. Und schon gar nicht Minikleid und Perücke. Genderideologie, die auf der Essentialisierung von Geschlecht basiert (Geschlecht als Identität) ist regressiv. Es gibt einen einzigen Grund weshalb Geschlecht existiert, und das seit ca 750 Millionen Jahren: Fortpflanzung. Große (Eizellen) und kleine (Spermien) Gameten und deren Produzenten. Das Problem ist, wenn den Produzenten von großen (Frauen) und kleinen (Männer) Gameten Stereotype über ihre Fortpflanzungsfähigkeit hinaus zugeordnet werden: Das ist Gender. Kollektionen regressiver Stereotype. Und anstatt diese Stereotype aufzulösen tun wir so, als sei Geschlecht = Persönlichkeit. Und wenn die eigene Persönlichkeit nicht zum eigenen Geschlecht passt wird nahegelegt, das Geschlecht zu wechseln. Wie unglaublich konservativ ist eigentlich diese Denke?
engelkeneva
hundertprozentige Zustimmung, liebe Ljubow Kollontai! Viele Grüße, EE
mo jour
Vielen Dank für diese Schilderung dessen, was vorgestern vorgefallen ist. Ich hatte über twitter nur Bruchstücke und Fetzen davon mitbekommen. Das alles ist sehr verstörend – nicht erst seit vorgestern.
Noch mehr Dank für die kluge Analyse und das klare Aufzeigen dessen, was IST.
Es ist wohl an der Zeit, dass ich mein altes Sepia-Plakat aus Studientagen noch einmal hervorkrame und wieder an die Küchenwand pinne:
Die marschierende Rosa Luxemburg mit dem berühmten Lassalle-Zitat „… laut das zusagen, was ist.“ Nicht mehr und nicht weniger.
Luxemburg war und ist mir immer ein Vorbild und ich bin froh, dass es Menschen gibt wie Sie und viele der KommentatorInnen hier, die das nicht vergessen haben und auch nicht die tiefe Bedeutung dieses Zitats.
Dafür mein drittes Danke.
🙂
engelkeneva
Vielen Dank! Den Dank für die ganzen Zitate gebe ich weiter an eine auch grüne Mitstreiterin und einen Mitstreiter, Ute Lefelmann und Paul Nellen. Letzterer wird ganz extrem in die rechte Ecke gestellt, weil er für ein nationalkonservatives Blatt als Gastautor Artikel verfasst hat, und dafür jetzt mit Kontaktschuld belegt ist. Auch hier ist das Problem: „Normale“ Medien haben sich in die woke Bubble eingereiht und beginnen beim Transthema erst sehr zögerlich, auch mal die Frauenseite zu vertreten.
Marie
Ich habe aus Enttäuschung die Grünen verlassen.
Es ist einfach gegen jede Moral, man kann es drehen und wenden,
aufgrund anderer Befindlichkeiten, die eigene Befindlichkeit und Wahrnehmung
unterdrücken zu müssen…
es kann nicht sein, das Gefühle anderer über die eigenen gestellt werden.
Mica
Liebe Eva, ich lebe in der UK und hier ist es schon schlimm genug wie wir Frauen erniedrigt werden. Was ich allerdings jetzt hier über Deutschland gelesen habe, schlägt wirklich dem Fass den Boden aus! Danke dafür,
dass auch du deinen Mut und deine Intelligenz für (uns) Frauen einsetzt….nur gemeinsam sind wir stark 💪!!