Die Grüne Bundesvorsitzende Ricarda Lang wird am Sonntag, 31.7.2022, im Fernsehen interviewt und man kann ihr Fragen stellen, auf die sie – vielleicht / hoffentlich – eingehen wird. Als Frauen haben wir eine ganze Menge Fragen. Zum Beispiel, was sie zu ihrem Parteifreund Sven #LehmannRuecktritt sagt, der sich frauenverachtender sexpositiver Puffvater aufspielt. Oder was sie zu der entgegen ihren Beteuerungen nicht erfolgenden Umsetzung der #IstanbulKonvention und der mangelnden Finanzierung sagt. Oder wie sie Missbrauch der geplanten #SelfID verhindern will? Wer ihr noch Fragen stellen will: dabeisein@gruene.de.
Schickt sie gerne an mich in cc oder bcc, dann veröffentliche ich die Fragen auf meinem Blog:
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Hier ist die Aufforderung, mit der Grünenvorsitzenden Ricarda Lang ins Gespräch zu kommen:
Hallo Eva,
der Bundestag ist diesen Monat in die parlamentarische Sommerpause gegangen, aber das politische Weltgeschehen steht nicht still. Die Krisen sind vielfältig und die Herausforderungen komplex. Wir wollen neue Lösungswege finden und anpacken statt wegschauen. Wie das gehen soll? Zu den Themen, die aktuell das Land bewegen, und unseren Plänen für eine krisensichere Zukunft wird unsere Bundesvorsitzende Ricarda Lang im Sommerinterview Rede und Antwort stehen.
Wir wollen Dich einladen, einzuschalten und darüber hinaus mit uns ins Gespräch zu kommen. Los geht’s am Sonntag, den 31.07. um 19:10 Uhr im ZDF oder der ZDF Mediathek. Im Anschluss freuen wir uns über Deine Frage an Ricarda: Welche Themen sind im Sommerinterview offen geblieben? Was hat Dich bewegt? Worüber würdest Du gerne noch mehr wissen?
Schicke Deine Frage ein dabeisein@gruene.de.
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Schreiben an Ricarda Lang
Einige Menschen haben ihr geschrieben und waren so nett, mich in bcc zu setzen. Dies sind die Fragen.
Persönliches Schreiben
Sehr geehrte Frau Lang,
bevor ich Ihnen meine Fragen stelle, nehme ich vorweg, dass ich ein toleranter Mensch bin und die sexuelle Ausrichtung eines jeden als das ansehe, was sie ist und sie auch nicht für mich zur Diskussion steht. Was aber im Zuge des Transaktivismus mit „Frauen“ gemacht wird, öffentlich und sogar durch Politiker (Maike Pfuderer, die Grünen) und Parteien (Linke.queer) trifft nicht auf meine Zustimmung, sondern offene Ablehnung.
Gemäß der „Wiener Erklärung und Erklärung über die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen von 1993“, haben Frauen das Recht auf Schutz vor:
- körperliche und sexuelle Gewalt (inklusive sexuellem Missbrauch von Mädchen und Vergewaltigung in der Ehe) im Haushalt und der Familie
- Gewalt im Zusammenhang mit Mitgift <https://de.wikipedia.org/wiki/Mitgift>
- weibliche Genitalverstümmelung
- sexuelle oder anderweitige Ausbeutung von Frauen (Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, in Bildungseinrichtungen und anderswo)
- Frauenhandel
- Zwangsprostitution
- staatlich geduldete körperliche oder sexuelle Gewalt (in staatlichen Einrichtungen und anderswo)
Frage 1: Zum Missbrauchspotenzial der Self-ID
Das geplante und in Eckpunkte vorgestellte Selbstbestimmungsgesetz, das das Transsexuellengesetz ablösen soll, enthält hohes Missbrauchspotenzial über das seitens der Politik vehement geschwiegen wird. Wenn sich ein Mann durch einen einfachen Sprechakt zur Frau erklären kann und dann vor dem Recht auch als Frau gilt, stehen dieser Person Tür und Tor in sämtliche Frauenschutzräume offen. Diese Schutzräume sind zum Schutz für Frauen gedacht, also diejenigen mit einer Vagina, nur um Zweifel an der Definition Frau auszuräumen. Der Schutz beinhaltet auch eine Retraumatisierung durch Menschen mit Penissen. Frauen werden wegen ihrer körperlichen Merkmale von Männern (mit Penissen) sexuell missbraucht. Das liegt leider in der Natur der Sache.
Wie also wollen sie, Frau Lang, in Zukunft sicherstellen, dass es zu keinem Missbrauch des Selbstbestimmungsgesetzes durch Männer kommt, die nur vorgeben trans zu sein, um leichter an Frauen oder sogar Kinder heranzukommen – anzügliche Blicke, Gesten und Sprüche sind da erst der Anfang?
Frage 2 und 3: Wie wollen Sie, Ricarda Lang den Schutz vor Frauen vor Männergewalt sicherstellen?
Wie jüngst an der Linken.queer zu sehen war, kommt es zu einem enormen frauenfeindlichen und gewaltreichen Auftreten dieser Gemeinschaft gegen Frauen. Sie haben eine Postkarte entworfen mit der Aufschrift „TERFs can suck my Huge Trans Cock“. Die Übersetzung lautet: „Terfs können meinen riesigen Trans-Schwanz lutschen“. Mit dem Begriff TERF werden Frauen beschimpft, die auf ihr Recht aus der Wiener Erklärung und Erklärung über die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen von 1993 pochen und zugleich ihre sexuellen Präferenzen schützen wollen. Zu den sexuellen Präferenzen zählt, dass lesbische Frauen auf Vaginas stehen, deswegen heißen sie ursprünglich auch Lesben. Sie lehnen Penisse ab.
Zur Erinnerung: Homosexualität umfasst Lesben und Schwule und ist an der sexuellen Präferenz orientiert. Dabei steht man nur auf Vaginas oder auf Penisse. Das wird von der Linken.queer aber als Sexismus und transphob betitelt – z. B. wenn eine Frau eine Transfrau ablehnt, die noch einen Penis hat, und als Rechtfertigung für öffentliche Frauenfeindlichkeit hergenommen.
Die erwähnte Postkarte ist schon einige Zeit im Umlauf und in den Medien sehr präsent. Sie brandmarkt Frauen, diffamiert sie und stellt eine sexuelle Belästigung dar. Würde so etwas am Arbeitsplatz von einem Mann an eine Frau herangetragen werden, wäre das eine Abmahnung und eine Anzeige wegen sexueller Belästigung wert. Seitens der Linken ist nichts dergleichen passiert, und dass obwohl die Linke.queer eine von deren Arbeitsgruppen darstellt.
Vor Kurzem kam es auf dem Dyke March in Köln zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung. Lesben, die Penisse ablehnen, wurden mit Gewalt attackiert. Dazu gibt es sogar Videoaufzeichnungen, die belegen, von wessen Seite die Gewalt ausging.
Auch Maike Pfuderer von den Grünen ist in dieser Form der Diffamierung und Gewaltandrohung ganz weit vorne. Vom dieser Person stammen ursprünglich auf Instagram gepostete Beiträge mit „So viele TERFs und nur eine Sense“. Der Beitrag war hinterlegt mit einem „Schnitter“, einem Skelett, das eine Sense in den Händen hält. Die Aussage ist klar: TERFs sollte man töten. Das ist ein Aufruf zum Mord an Frauen.
- Wie wollen Sie, Frau Lang, gegen solche ausufernden frauenfeindlichen Auswüchse bis hin zum Mordaufruf durch Politiker, Parteien und Gesellschaft aktiv und erfolgreich vorgehen und Frauen vor solchen Übergriffen schützen? Wollen Sie das überhaupt?
- Wie wollen Sie Homosexualität weiterhin schützen, wenn nun schon öffentlich postuliert wird, dass die Ablehnung gewisser körperlicher Ausstattungen bei der Auswahl des Sexualpartners als Sexismus und transphob gilt? Oder ist Homosexualität in naher Zukunft wieder verboten?
Weitere Fragen zu Frauen, Self-ID, Lesben und Leihmutterschaft
Auch die weiteren Fragen zeigen, dass Frauen sich um Frauen sorgen und von der Grünenvorsitzenden dazu Antworten hören möchten!
1. Eine modifizierende Änderung des Transsexuellengesetzes war sicher erforderlich. Gegen die geplanten Self-ID, ohne Gutachten und ohne Wartezeiten gibt es derzeit viel Kritik. Können Sie die Bedenken von Frauen/Lesben/Schwulen/Transpersonen nachvollziehen? Welche Bedenken haben Sie vielkeicht sogar selber?
2. Wie stehen Sie zur Frauenbewegung, die die Machtverhältnisse im Patriarchat analysiert und diese verändern will. Ist dieser Ansatz für Sie noch „zeitgemäß“. Wenn nicht, warum nicht, was haben wir, Ihrer Ansicht nach, bereits erreicht?
3. Haben Sie die frauen- und lesbenfeindlichen Aktionen und Transparente von Trans/Queeraktivisten bei einigen Dykemarches 2022 mitbekommen. Wie finden Sie eigentlich Sprüche wie „f..k Terfs“, „Kill Terfs“ oder auch „Volle Breitseite gegen Terfs“, letzteres Plakat trugen btw Grünenpolitikerinnen. Finden Sie das richtig? Können Sie verstehen, dass dies ausgesprochen misogyn rüberkommt? Dass für viele gestandene Feministinnen die Grünen daher keine Option mehr sind?
4. Wie stehen Sie zu Leihmutterschaft und zum Konzept Sexarbeit versus Nordisches Modell? Welches Frauenbild/ Menschenbild transportieren in Ihren Augen diese Konzepte?
Erneut Self-ID
Liebe Grüne, liebe Ricarda Lang,
hier meine Frage zum Interview am 31.07.:
Wie werden Sie Frauen und Mädchen (Menschen weiblichen Geschlechts) zukünftig in reinen Frauenräumen schützen, wenn das Selbstbestimmungsgesetz kommt, nach welchem sich jeder Mann zur Frau erklären kann?
Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
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