Der Grüne David Allison definiert sich als Frau, was laut Frauenstatut möglich ist und alle applaudieren oder schweigen betreten. Bericht von einer Aktion bei der Mitgliederversammlung des Kreisverbandes Reutlingen im August des Wahljahres 2021. Edit, 23. September 2021: Am 20. September 2021 wurde David Allisons Arbeitsverhältnis nun von der grünen Landtagsabgeordneten gekündigt, für die er bisher als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. Er wurde ab sofort freigestellt. Die Grünen begründeten die Kündigung nicht. Könnte vielleicht seine Protestaktion der Hintergrund sein? 24. September: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung greift den Vorfall auf „Gendertrouble bei den Grünen“
Zu meinem Hintergrund
Ich lebe im Raum Reutlingen, bin seit vielen Jahren Mitglied der Grünen und hatte in meinem Kreisverband verschiedene Ämter inne. Mit meiner Aktion will ich auf eine inhaltliche Fehlentwicklung grüner Politik aufmerksam machen, die seit 2019 Beschlusslage ist und von vielen Basismitgliedern kaum wahrgenommen wird.
Dabei gehe ich davon aus, dass ein Selbstbestimmungsgesetz der Grünen, wie es im Mai 2021 im Bundestag gescheitert ist und wie sie es gerne gemeinsam mit FDP, SPD und Linken nach der Bundestagswahl durchsetzen wollen, die Gleichstellung von Männern und Frauen massiv gefährden würde. Zudem würde aus meiner Sicht transsexuellen Personen nicht dadurch geholfen, dass allen Menschen unabhängig von ihrer biologischen Realität die Möglichkeit eröffnet würde, ihr Geschlecht auf der Grundlage eines Gefühls und ohne jede Bedingung, aber mit allen rechtlichen Konsequenzen frei zu wählen.
Zur Vorgeschichte bei den Grünen
- Die Grünen haben im November 2019 ihr Frauenstatut um eine Neudefinition des Begriffs „Frau“ erweitert. Das Frauenstatut wurde 1986 eingeführt und soll sichern, dass Frauen und Männer zu gleichen Teilen Macht und Einfluss in der Partei erhalten.
- Die Grünen brachten im Juni 2020 zur Reformierung des Transsexuellengesetzes (TSG) einen Gesetzentwurf zur generellen Selbstbestimmung des Geschlechts in den Bundestag ein (Selbstbestimmungsgesetz). Dieses Gesetz sieht eine generelle Neudefinition der Kategorie Geschlecht im deutschen Recht vor: Der Geschlechtsbegriff soll nicht mehr an körperliche und biologische Merkmale gebunden sein und wie derzeit bei der Geburt festgestellt werden. Vielmehr soll die Rechtskategorie Geschlecht allein auf dem Gefühl und Wunsch einer Person beruhen, welche „Genderidentität“/“Geschlechtsidentität“ (also welche soziale Geschlechtsrolle) sie leben möchte. Jeder Mensch soll dieses neu definierte Geschlecht mit allen rechtlichen Konsequenzen frei wählen und auch wechseln können. (Auch die FDP brachte einen ähnlich lautenden Gesetzentwurf ein. Er wurde wie der grüne Entwurf vom Bundestag im Mai 2021 abgelehnt, wird aber genauso wie dieser in der nächsten Legislaturperiode mit noch größerem Nachdruck verfolgt werden.)
- Die Grünen verabschiedeten im November 2020 ihr neues Grundsatzprogramm mit einem wichtigen Satz zur Selbstdefinition des Geschlechts.
- Das grüne Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2021 greift das Ziel der Selbstdefinition von Geschlecht auf.
Mein persönlicher Bericht
Die Mitgliederversammlung meines Kreisverbandes findet aufgrund von Corona und der Abstandsregeln in einer Mehrzweckhalle auf dem Land statt. Ich fahre mit dem Auto hin, was länger dauert, als ich es mir vorgestellt habe. Ich werde nervös. Ich will die Vorstandswahlen auf keinen Fall verpassen.
Am Eingang steht eine Handvoll Mitglieder. Einige von ihnen begrüßen mich freundlich. Aufgrund des Veranstaltungsorts sind mehr Mitglieder aus dem Umland, die ich weniger gut kenne, als aus der Stadt gekommen.
Ich habe ein selbst erstelltes Flugblatt mitgebracht, das ich den Mitgliedern in die Hand drücke. Darauf stehen mit exakten Quellenangaben zwei Sätze aus dem Grundsatzprogramm und dem Frauenstatut:
„Alle Menschen haben ausschließlich selbst das Recht, ihr Geschlecht zu definieren.“
„Von dem Begriff ‚Frauen‘ werden alle erfasst, die sich selbst so definieren.“
Bei einigen Leuten, die ich besser kenne, sage ich dazu: „Ich stelle mich heute Abend für den Vorstand zur Wahl. Als Frau.“ Lächeln, überraschte Blicke, Verblüffung.
Die Versammlung wird eröffnet. Jeder und jede hält ein Flugblatt in der Hand. Auch die Mitglieder des Vorstands.
Es folgt der Kassenbericht. 30 Minuten. Meine Anspannung steigt. Wir sitzen alle mit großem Abstand zueinander, was mich vor Fragen schützt.
Endlich wird die Vorstandswahl eingeleitet. Der erste Wahlgang ist für die Frauenplätze. Y. meldet sich. Sie wolle weiterhin im Vorstand sein. Einen Moment lang passiert nichts weiter. Es wird in der Halle herumgeschaut, ob sich noch eine weitere Frau meldet. Ich stehe auf und sage: „Ich kandidiere.“ „Auf einem Frauenplatz?“ fragt ein Vorstandsmitglied. „Ja“, sage ich. „Ich bin eine Frau … ich habe einige Informationen an die Anwesenden verteilt. Ich definiere mich heute als Frau und berufe mich auf das grüne Grundsatzprogramm und das Frauenstatut.“
Es wird still.
„Du bist eine Frau und willst dich bewerben?“
„Ja.“
Ich verstelle mich sonst in keiner Weise. Ich habe mich nicht verkleidet und mein Verhalten und äußerliches Erscheinungsbild sind wie immer. Mehr noch: Ich habe einen Dreitagebart und trage eine schwarze Chinohose und ein hellblaues Kragenhemd mit Cardigan, sodass ich wie ein durchschnittlicher, wenn auch leicht spießiger, etwas alternder Herr aussehe.
Der Vorstand berät sich und entscheidet schnell: Okay! Alles klar! Ich darf kandidieren.
Eine weitere Frau hat sich gemeldet. Sie hatte wohl gezögert. Oder ich war – vielleicht aus Nervosität – zu schnell.
Jetzt werde ich zu meiner Kandidatur befragt. „Bist du wirklich eine Frau?“, ist die erste Frage.
„Ich definiere mich als Frau“, antworte ich.
„Wie fühlst du dich, wie weit ist deine Transition fortgeschritten? Kennst du schon andere Transmenschen? Hast du dich mit diesem Thema auseinandergesetzt?“
„Es geht nicht darum, wie ich mich fühle“, antworte ich, „sondern allein darum, dass ich mich als Frau definiere. Und ja, ich habe mich mit dem Thema auseinandergesetzt.“
„Kandidierst du im Ernst?“, werde ich gefragt. „Ja“, antworte ich.
Weitere Fragen kommen nicht. Es wird wieder still im Raum.
Ich schreite nach vorn zum Rednerpult, um eine kurze Bewerbungsrede zu halten.
„Ich kandidiere für den Vorstand. Ich möchte die große Erfahrung, die ich über viele Jahre gesammelt habe, jetzt im Hinblick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen für unsere Partei einbringen. Viele von euch werden mich kennen. Aber ich möchte mich trotzdem ganz kurz vorstellen. Ich lebe in X. Ich war einige Jahre im Kreistag und im Kreisvorstand. Ich lebe in einer glücklichen lesbischen Beziehung mit meiner Cis-Gender-Frau. Wir haben zwei Kinder. Meine Frau hat zwar nicht gewusst, dass sie lesbisch ist, als sie mich geheiratet hat. Aber das Leben bringt so manche unerwartete Änderungen mit sich.“
Einige Leute lächeln an dieser Stelle leicht. Ich fühle mich etwas entspannter.
„Ich bewerbe mich auf einen Frauenplatz aufgrund der Regelungen im Grundsatzprogramm und im Frauenstatut. Dort steht nicht: ‚Wer sich glaubhaft, glaubwürdig oder plausibel als Frau präsentiert, gilt als Frau.‘ Es steht dort nicht: ‚Wer Perücke und Kleid trägt, darf sich als Frau verstehen.‘ Da steht ganz einfach: ‚Wer sich als Frau definiert, gilt als Frau.‘
Diese Regelung erlaubt es mir, mich heute Abend für einen Frauenplatz im Vorstand zu bewerben. Meiner Meinung nach hat diese Möglichkeit allerdings erhebliche negative Auswirkungen auf die Frauenpolitik. Außerdem hat das von den Grünen befürwortete Selbstbestimmungsgesetz bedenkliche Folgen für das Kindeswohl und das Wohlergehen junger Menschen.
Wir leben in einer Welt, die politisch immer mehr von Verschwörungstheorien und irrationalen Haltungen geprägt wird. Wir kritisieren diese Tendenzen zurecht bei unseren politischen Gegnern. Aber auch bei uns gibt es offenbar alternative Fakten. Wenn ich gewählt werde [hier muss ich lächeln], werde ich mich im Vorstand für eine breitere Diskussion dieser Politik unter den Mitgliedern einsetzen. Wenn ich nicht gewählt werde, bitte ich den neuen Vorstand, das ebenfalls zu tun.“
Ich gehe zurück an meinen Platz.
Es gibt keine weiteren Fragen.
Es wird abgestimmt. Ich bekomme drei Stimmen. Danach folgen weitere Wahlen und ich werde gefragt, ob ich mich als Frau bewerben wolle. Ich verneine das. Ich will nicht weiter kandidieren …
In der Pause gibt es draußen vor der Halle unterschiedliche Reaktionen. Mein Handeln wird teils als provokant und teils positiv bewertet. Eine Frau sagt, sie glaube schon, dass man im falschen Körper geboren worden sein könne. Überspannt sage ich, ich glaube manchmal auch, dass Kobolde nachts in meinem Garten herumtollen. Eine Mandatsträgerin ist aufgebracht. Fand die Aktion „Scheiße“. Sie habe „verstörend“ auf die Mitglieder gewirkt. Aber das Wahlergebnis habe gezeigt, meint sie, dass die Partei gute Schutzmechanismen habe und nicht einfach irgendwelche Männer gewählt würden. Dass ich überhaupt als Frau kandidiert habe, stellt sie in keiner Weise in Frage. Die allermeisten Mitglieder zeigen mir gegenüber überhaupt keine Reaktion.
In der Halle geht eine junge Frau ans Rednerpult und dankt mir für meinen Mut.
Ein Vorstandsmitglied fragt, ob er die Aktion wirklich in seinem Pressebericht erwähnen müsse. Ich sage, nein, das müsse nicht sein. Ich hatte im Vorhinein überlegt, ob ich meine Kontakte zur lokalen und überregionalen Presse nutzen sollte, um Öffentlichkeit zu schaffen. Aber gutgläubig habe ich mich dagegen entschieden. Ich will der Partei nicht schaden, sondern sie aufrütteln und die Mitglieder anregen, an dieser Diskussion teilzunehmen. Ich sage daher, der Berichterstatter sollte aus meiner Sicht die Frage der geschlechtlichen Selbstbestimmung in seinem Bericht neben der Klima- und der Sozialpolitik als eines der Themen erwähnen, die an dem Abend angesprochen wurden. Das wird mir zugesichert.
Ich bin müde und fahre nach Hause. Der Vorstand hat mir erlaubt, mich als Frau auf einen Frauenplatz zu bewerben. Wohl wissend, dass ich ein Mann bin. Die Mitglieder haben mich zwar nicht gewählt. Aber darauf zielte meine Aktion auch nicht. Der Vorstand hat sich stur an die Abstraktionen eines politischen Programms gehalten. Ein reiner Sprechakt, die einfache Aussage „Ich bin eine Frau“, hat für die Anwesenden gereicht, mich parteirechtlich zur Frau machen.
„Verstörend“, dieses Wort geht mir auf der Heimfahrt immer wieder durch Kopf. Verstörend, dass keines der 30 bis 40 anwesenden Mitglieder der Grünen meiner Kandidatur widersprochen hat. Der Vorstand hat die Kandidatur zugelassen und mich als ‚Frau‘ legitimiert. Niemand hat sich auszusprechen getraut: „Hier steht ein Mann.“ Mir dämmert: Meine Partei meint es ernst mit der Abschaffung des auf dem Körper beruhenden Geschlechtsbegriffs im Recht. Und von meinen grünen Parteifreundinnen und -freunden ist, selbst wenn sie damit nicht einverstanden sind, kein Widerstand zu erwarten. „Ein grüner Mann darf alles“, denke ich. Wenn die Grünen sich damit durchsetzen, werden dann Männer gesamtgesellschaftlich alles dürfen?
In der Presseerklärung des Kreisverbandes ist am Tag darauf kein Wort zu dem vereinbarten Thema zu lesen. Der Schreiber hat sich – entgegen seiner Zusicherung – mit mir nicht abgestimmt. Ich rufe ihn an und sage ihm, der Pressebericht sei Fake News. Er entgegnet, der Vorstand insgesamt habe nicht gewollt, dass das Thema im Zusammenhang mit der Kreismitgliederversammlung überhaupt der Presse gegenüber erwähnt wird.
Ich hoffe darauf, dass die Grünen noch rechtzeitig vor der Bundestagswahl erkennen, dass es eine Fehlentscheidung wäre, das körperlich-biologische Geschlecht in seiner rechtlichen Wirkung abzuschaffen. Noch dazu, dieses Parteiziel macht es den konservativen und rechten Kräften einfach, Wählerinnen und Wähler für sich zu gewinnen und sie den Grünen abspenstig zu machen.
Wir veröffentlichen den Text hier mit freundlicher Genehmigung des Autoren. Auch die EMMA hat ihn schon aufgegriffen und innerhalb der Grünen Bubble wird darüber allmählich diskutiert.
Dossier Giftgrün Übersicht Einzelbeiträge
Titel und Reihenfolge können variieren
- Dossier Grüne Frauenfeindlichkeit: Übersicht (Freitag, 10.9.)
- Einleitung & Analyse: Frauenfeindlichkeit hinter grüner Blümchenfassade (Pdf-Download) Freitag,
- Manifest für ein neues Denken bei den Grünen (Pdf-Download) Samstag, 11.9.
- Erfahrungsbericht: Mein Weg zu den Grünen und meine schockierte Flucht , (Pdf Download)
- Erfahrungsbericht: Ein grüner Mann darf alles, Sonntag, 12.9.
- Erfahrungsbericht/Analyse: Der Blinde Fleck. Die Grünen und die Prostitution
- Erfahrungsbericht/Analyse Transaktivismus: Vom willkommenen Neuling zur Persona non grata
- Erfahrungsbericht: Und ich dachte, ich könnte in Rente gehenVortrag:
- Alleingelassene Mädchen und die grüne Leugnung des biologischen GeschlechtsAnalyse und Essay:
- Das Nordische Modell zu Prostitution – Ein Perspektivwechsel zum Schutz der Menschenwürde
- Erfahrungsbericht/Analyse: Nicht mehr kindersicher! Mütter- und Kinder in der Pandemie
- Erfahrungsbericht/Analyse: Misogyne Ignoranz für Frauengefährdung durch islamischen Islamismus
- Erfahrungsbericht/Analyse: Die Macht grüner Verblendung: scheindemokratisch, pseudofeministisch, islamismusblind
- Vortrag: Kretschmann und die Frauen
- Pornografie
Axel Morgenroth
Tolle Aktion, danke. Das macht Mut.
Antonia Wanderhaus
Danke für die Darstellung hier. Der Artikel müsste in jeder Zeitung stehen, damit möglichst viele vor der Wahl noch merken, wie sehr sich die Partei von der Realität entfernt hat.
Sabine
the greens the world over deserve to go to the dustbin of history for their assault on womens rights.
engelkeneva
You’re speaking my mind.
Gnurfel42
Nun, Sie haben nur 3 Stimmen gekriegt. Das ist für mich der Beweis, die Leute haben ihre (vermeintliche) Trans-Identität nicht abgekauft – zurecht. Sie wollten einfach nur ein Statement machen, und das haben die Leute gemerkt. So leicht verarschen, wie sie es hier darstellen, lassen sich die Menschen dann eben doch nicht.
Es ist ein himmelweiter Unterschied, wenn sich jemand wirklich mit dem zugewiesenen Geschlecht unwohl fühlt, oder, wenn jemand eine trans Identität nur schauspielert, um Aufmerksamkeit zu machen. Letzteres fliegt i.d.R. aber glücklicherweise auch schnell auf. Denken Sie wirklich, Sie hätten das durchziehen können, noch über Jahre hinweg? Nicht nur hätten sie die Anwesenden so gut täuschen müssen, um Sympathien zu wecken, sie hätten diese Lüge über Jahre aufrecht erhalten müssen. Sie hätten sich immer verstellen müssen.
Ja, und wo bleiben denn nun die bösen cis Männer, die sich als trans Frauen tarnen, um sich irgendwelche Vorteile zu ergattern? Ich sehe sie nicht. Das Phänomen ist so extrem selten, es dürfte in der Realität praktisch keine Rolle spielen.
Ich glaube, Sie wollen darauf hinaus, dass ein Mann, der das Frausein nur vortäuscht, das ganze System zu Fall bringen könnte. Aber wo ist der Beweis? Ihre Kandidatur ist es nicht. 3 Stimmen! Und überhaupt, trans Menschen sind eine der übselsten diskriminerten Minderheiten in der Gesellschaft, das ist zwar traurig, aber wahr. Wer tatsächlich eine Transidentität glaubhaft schauspielern kann, muss einen hohen Preis dafür zahlen, da man sich viele Feinde macht. Vergessen wir nicht, Transphobie ist nach wie vor ein großes ungelöstes Problem, für das wir uns als angeblich so liberale Gesellschaft in Grund und Boden schämen sollten. Ich glaube kaum, dass die meisten cis Menschen würden eine gefälschte trans Identität lange durchhalten können.
Das alles im Hinterkopf, ist es vielleicht trotzdem eine gute Idee, Quotenregeln zu überdenken. Ein progressiver alter weißer cis endo hetero mittelständischer Mann, der sein halbes Leben für mehr soziale Gerechtigkeit und gegen Diskrimierung gekämpft hat, ist mir immer noch 1000 mal lieber als eine egoistische transphobe sexistische ableistische junge arme schwarze bisexuelle inter* Frau, die irgendwelche nationalistischen Parolen schwingt.
»Außerdem hat das von den Grünen befürwortete Selbstbestimmungsgesetz bedenkliche Folgen für das Kindeswohl und das Wohlergehen junger Menschen.«
Das sagen Sie einfach so ohne Beweis. Daher glaube ich das nicht. Einfach irgendwie von Kindeswohl ohne jegliche Erklärung zu schwadronieren zieht als Argument nicht. Beim sogenannten Selbstbestimmungsgesetz geht es wirklich nur um Name und offiziellen Geschlechtseintrag. Nicht mal die ganz großen Dinge wie OPs, Hormone und so. Da machen Leute aus einer Mücke einen Elefanten! Übrigens haben andere Länder schon längst ähnliche Gesetze erlassen. Die Länder existieren immer noch.
Angelika Müller
Offensichtlich ist nicht klar geworden worauf die Aktion abzielte. Es ging nicht darum gewählt zu werden, die Quote abzuschaffen oder Trans zu schauspielern. Er hat sich nicht das geringste Bisschen verstellt. Haben sie den Text überhaupt gelesen, so Wort für Wort?
Es geht darum die grundsätzlich falsche Idee „Geschlechterwechsel per Sprechakt“ zu entlarven.
Es ist natürlich nett künftig bei vielen Fragebögen nicht mehr Mann oder Frau angeben zu müssen, in solchen Fällen bin ich immer divers. Es geht aber um mehr, nämlich Frauenrechte.
Wenn künftig jeder Mann sich als Frau definieren kann, z.B. beim Sport, werden Frauen im Profibereich in Kürze keine Chance mehr haben. Wenn bei der WTA künftig zwei Männer auf dem Platz stehen, weil das Preisgeld leichter zu erkämpfen ist, wäre jeder Mann, der nicht gerade zu den Top-Spielen gehört dumm, auf die leichter erreichbaren Preisgelder im Frauentennis zu verzichten. Dabei macht echter Trans oder Sprechakt-Trans keinen Unterschied. Auch eine Spitzen-Spielerin wird von Mittelklasse-Männern vom Platz gefegt. Dann kann der Frauensport auch abgeschafft werden.
Sie fragen wo „die bösen cis Männer, die sich als trans Frauen tarnen, um sich irgendwelche Vorteile zu ergattern“ bleiben . Wenn es nicht darum ginge in die Schutzräume von Frauen vorzudringen, bzw. diese abzschaffen, warum wollen die Intersexuellen dann partout bei den Frauen starten? Da geht es wohl doch darum, dass sie bei den Männern keine Chance haben und deshalb bei den Frauen die Preise abräumen wollen.
Es geht ihnen im Kern doch eher darum, wie sie oben schreiben, die „Quotenregeln zu überdenken“, also die Freiräume für Frauen abzuschaffen.
Da bin ich aber der gegenteiligen Ansicht, dass Frauensport eine grosse Erungenschaft ist und dass Frauen in politischen Ämtern mehr vertreten sein sollten.