Unter der regenbogen-bunten Fassade der Grünen schlummert ein giftgrünes Gewächs: Es wuchert die Frauenfeindlichkeit. Dieses Dossier deckt die frauenfeindlichen Tendenzen und Positionen innerhalb der grünen Partei auf und bietet einen dringend nötigen Anstoß zur Reflektion und Verbesserung. Die Grünen WAREN eine feministische Partei. Wir wünschen uns und fordern, dass sie auf diesen Pfad zurückkehrt.
Warum fordern wir das? Der Schaden, den die offene oder verkappte Frauenfeindlichkeit der grünen Partei sowie ihre Realitätsverweigerung anrichten, neutralisiert den Nutzen, den sie in Sachen Klimaschutz bringt. Unter Mitwirkung der grünen Partei ist Deutschland dabei, das Kapital einer gleichberechtigten Gesellschaft zu verspielen. Die grünen Denk- und Sprechverbote sorgen dafür, dass aktuelle und offen zutage tretende Probleme nicht diskutiert werden. Zahlreiche Frauen, die voll guten Willens in die Partei eingetreten waren, haben das Handtuch geworfen. Andere sind weiterhin dabei und bemühen sich um konstruktive Parteiarbeit, werden aber ausgegrenzt und nicht selten sogar verleumdet. „Ich fühle mich wie ein weißer Rabe“, sagte eine über siebzigjährige Grüne, die hier ihre Geschichte erzählt. Dass eine Partei, die eine Mutter mit Kindern hintenrum diejenigen missachtet, denen sie ihre Entstehung und ihr Wachstum zu verdanken hat, ist unverständlich und unverantwortlich. Dass sie zudem Gesetze macht und Entwicklungen negiert, die Frauen schaden, ist sträflich. Darüber muss debattiert werden. Anhand persönlicher Erfahrungsberichte und Analysen versuchen wir, einige der für Frauen und Mädchen problematischsten Politikfelder und blinden Flecken der Grünen zu beleuchten und die überfällige Debatte anzustoßen.
Zu uns: was motiviert uns?
„So, jetzt reicht es, ich steige wieder aus. Die Grünen sind nicht mehr meine politische Heimat.“ Diesen Satz haben so oder ähnlich viele von uns schon gedacht, und einige der Autorinnen haben das in die Tat umgesetzt. Was hat uns Verbleibende bewogen, noch „drin“ zu bleiben, obwohl wir der Partei in diesem Zustand unsere Stimme nicht geben können?
Es ist der Wunsch, „drin“ zu bleiben und zu kämpfen – ein Kampf um eine politische Heimat. Es kann nicht sein, dass die Denk- und Fühlstrukturen, die in den 80iger Jahren die Pädophilie-Debatte unter den GRÜNEN entfesselt haben und diese Partei bis heute in ein dubioses Licht tauchen, erneut die Überhand gewinnen.
Es ist auch der Kampf um Deutungshoheit. Es darf nicht sein, dass die grundlegenden, humanistischen Werte der europäischen Frauenemanzipation preisgegeben werden, weil jedwedes Bedürfnis einer noch so kleinen Minderheit mehr zählt als die grundlegenden Bedürfnisse unserer Gesamtgesellschaft. Dürfen Minderheiten diktieren, wonach wir uns zu richten haben? Oder müssen wir das aushalten, ohne es kritisieren zu dürfen? Obwohl es uns in unserer Allgemeinheit schadet und unsere Körper, unsere Sexualität und unsere Leben gefährdet.
Wir wünschen uns den Mut zu einer offenen Debatte und eine Frauenpolitik, die nicht Befindlichkeiten schützt, sondern Frauen in den Mittelpunkt stellt und die harten Themen angeht. Wir wünschen uns den Mut, die schon von unseren Müttern erkämpften Freiheiten gegen ihre Feinde zu verteidigen. Seite an Seite mit anderen Frauen, nicht gegeneinander.
P.S. Schicken Sie, schickt ihr uns gerne eure Erfahrungsberichte! buch@evaengelken.de; zukunft@time4future.de
Im September 2021, die Herausgeberinnen Eva Engelken Ass.jur., Ute Lefelmann-Petersen M.A., Dr. rer nat. Antje Galuschka
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Reihenfolge und Titel können noch variieren
Ella
Liebe Eva,
danke dir für deine Arbeit!
Ich fange esrst an und bin sehr gespannt.
Dein Ansatz, die Grünen sollen endlich mal reden statt aussitzen und ausschweigen, ist absolut verständlich!