Wichtiges Urteil im Rechtsstreit der Detransitioniererin Keira Bell gegen die Londoner Tavistock Gender Clinic:
Kinder unter 16 Jahren, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen wollen, können nur dann in Pubertätsblocker einwilligen, wenn sie in der Lage sind, die Art der Behandlung zu verstehen, so das Urteil des Obersten Gerichtshofs (High Court) in London. Der Fall war gegen Tavistock und den Portman NHS Trust eingereicht worden.
Eine der Klägerinnen, Keira Bell, meinte, die Klinik hätte sie wegen ihrer Entscheidung, als Teenager auf einen Mann umzusteigen, stärker herausfordern müssen. Der 23-Jährigen waren Pubertätsblocker verschrieben worden, als sie 16 Jahre alt war.
https://www.bbc.com/news/uk-england-cambridgeshire-55144148
Hier das gesamte Urteil: https://www.judiciary.uk/wp-content/uploads/2020/12/Bell-v-Tavistock-Judgment.pdf.
Hier ein gutes einordnendes Statement des von einer Ärztin betriebenen Portals „Transgendertrend“ (englisch): „In einem wegweisenden Urteil, das weltweit Auswirkungen haben wird, hat der High Court heute entschieden, dass Pubertätsblocker und Cross-Sex-Hormone experimentelle Behandlungen sind, die Kindern in den meisten Fällen nicht ohne Beantragung bei Gericht verabreicht werden können.
Wir freuen uns, dass der High Court ein Urteil erlassen hat, um Kinder vor experimentellen medizinischen Eingriffen mit schwerwiegenden bekannten und unbekannten Risiken und lebenslangen Folgen zu schützen.“
Reaktionen der Gegenseite (aggressive Transaktivisten)
Es ist unfassbar, aber die aggressiven Befürworter der Transideologie, die schon jüngsten Jugendlichen Medikamente geben wollen, bezeichnen das Urteil als „Wegnehmen lebensrettender Pubertätsblocker“. Soviel zum Thema Verantwortungsgefühl der Transaktivisten.
Auf deutscher Seite herrscht dröhnendes Schweigen. Die Lieblingspostille der Terf-Bekämpfer Queer.de hat noch nicht ein einziges Mal über Keira Bell berichtet und beschweigt auch das heutige Urteil:
Auf Twitter bejammern die üblichen Verdächtigen eine „extrem furchtbare und fehlgeleitete Entscheidung“ für transidente Kinder und Jugendliche. Keine Auseinandersetzung mit dem Sachthema, also der Gefahr, dass Jugendliche vorschnelle, nicht mehr wieder gutzumachende Entscheidungen treffen.
Die Folgen für die Gesundheitsversorgung von Jugendlichen
Infolge des Urteils hat der britische Gesundheitsdienst NHS seine Leitlinien für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen angepasst. Danach sind klinische Begutachtungen zwingend. Patienten unter 16 Jahren dürfen nicht in eine Genderklinik überwiesen werden. Kinder, die bereits mit Pubertätsblockern behandelt werden, erhalten eine Review. Ein Fortführung der Behandlung muss einem Gericht vorgelegt werden.
Von grüner Seite kommt ebenfalls nichts. Außer dass die stellvertretende Bundesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin Ricarda Lang noch einmal bekräftigt, dass Frauenrechte und Transrechte nicht gegeneinander ausgespielt werden sollten, weshalb das Selbstbestimmungsgesetz kommen müsse. Dass beider Rechte nicht gegeneinander ausgespielt werden sollten, finde ich auch. Aber genau aus diesem Grund bin ich gegen das SBG.
Ergänzung am 29.4. SPIEGEL berichtet
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Ingrid Keilbach
Liebe Eva,
ich war zutiefst erleichtert, als ich gerade eben von diesem Urteil erfahren habe und ich hoffe inständig, dass es auch Auswirkungen auf die Diskussionen über das Selbst-bestimmungsgesetz in Deutschland haben wird.
Ich hoffe, dass es etliche Menschen zum Nachdenken bringt!
Danke für Dein Dranbleiben und Deinen Mut, Dich gegen den Mainstream – auch und vor allem bei den GRÜNEN – entgegenzustellen!
Herzliche Grüße von Ingrid
Sandra Meyer
Hallo Eva,
ich bin in erster Linie glücklich für Keira Bell und hoffe, dass das Urteil ihr hilft, hinwegzukommen über das, was ihr widerfahren ist. Aber ich hoffe auch, dass einige Leute hierzulande nachdenklich werden und die ach so reversiblen Medikamente kritischer betrachten.
Ebenso vorhersehbar wie unverantwortlich finde ich die Reaktion von Mermaids. Anstatt ihre eventuell verunsicherten Schützlinge zu beruhigen, drücken sie den Panikknopf und schreiben von Lebensgefahr. (Erinnert mich daran, wie sie „trans Teenager“ in dem Glauben, JKR wolle sie tot sehen, bestärkt haben, statt das richtig zu stellen.) Verbreiten von Halb- und Unwahrheiten scheint irgendwie zur Standardrepertoire dieser Organisation zu gehören.
Danke für‘s Dranbleiben
Sandra
Inge
Liebe Frau Engelken,
was für ein wegweisendes Urteil! Bleibt zu hoffen, dass es deutschen EntscheidungsträgerInnen nicht verborgen bleibt.
Danke Ihnen für Ihre unerschütterliche Hartnäckigkeit!
Mit feministischen Grüßen
Inge
Christoph Stolzenberger
Warum sollte ein britisches Gerichtsurteil „weltweite“ Auswirkungen“ haben? Selbst bei einem EUGH-Urteil wäre dies ja nicht weltweit verbindlich.
Christiane
Liebe Eva Engelken,
ich hoffe ebenfalls, dass dieses Urteil weite Kreise zieht und dass mehr Menschen sich kritisch mit dem Thema beschäftigen. Dass der Fall und das Urteil auf Queer.de komplett ignoriert werden sagt ja alles.
Vielen Dank und onwards!!!
Christiane
Robin
HAHAHHAHAHA omg dieser Artikel ist ja so traurig und transphob geschrieben, Junge einfach alle Menschen schreiben hier, deren Leben gar nicht betroffen ist. Was kümmert euch das Leben von weniger als 0,1% der Transmenschen so viel mehr als das aller 99% anderen? Kennt ihr die Fakten, wie wenige Menschen eine Detransition machen? Davon abgesehen habt ihr doch safe nichts mit Trans*menschen zu tun, oder kennt ihr welche? Dann hört auf, so was hier hin zu schreiben und 26Millionen Menschen ihre Geschlechtsidentität abzusprechen wtf. Und wen ihr mit „aggressiven Trans*aktivist:innen“ meint, hab ich auch nicht verstanden. Bitte um Erläuterung.
Robin
Schön, wie kritische Kommentare einfach nicht angenommen werden. Richtig professionell
Robin
Weiß nicht, ob jemand die Kommentare hier wirklich ablehnt oder so, aber wenn schon ist es ganz schön manipulativ nicht wahr?
Also heute ist der 3. Tag, wo ich hier etwas hin schreibe. Und ich hoffe, irgendjemanden fuck ich hiermit richtig ab. Weil Transphobie hat nichts mit Feminismus zu tun, das ist nur eine weitere Ausgrenzung von Gesellschaftsteilen, die ich nicht unterstütze.
Robin
Transphobie ist nur eine weitere Form Menschen auszugrenzen, zu verletzen und auszuschließen.