Dieser Dossierbeitrag ist die erweiterte Fassung des Vortrags „Frauen und Mädchen nicht im Blick“ von Dr. Antje Galuschka am 18.05.2021 bei Fairplay für Frauen: https://youtu.be/sWS5914i1kc?t=1616 Die Biologin stellt die rasante Zunahme von Transitionen bei Jugendlichen dar, warum sie mit der Entscheidung für körperverändernde Maßnahmen überfordert sind, und wie es in Schweden gelungen ist, ihre Zahl wieder zu senken.
Gravierende Folgen eines „Selbstbestimmungsgesetzes“ für Kinder und Jugendliche
Ich werde oft gefragt, wieso ich mich für Frauenrechte und Jugendschutz im Zusammenhang mit der Genderthematik engagiere. Wie für zahlreiche Mitgrüne, darunter Eva Engelken, war auch für mich der Shitstorm gegen J.K. Rowling im Sommer 2020 der Anfangspunkt. Rowling hatte gesagt, dass es Frauen sind, die menstruieren, und dass Frauen auch als solche benannt werden sollten und nicht als „menstruierende Menschen“. Da hat sie Recht. Nicht alle Frauen menstruieren, aber nur Mädchen und Frauen tun es. Oder ist das heute etwa nicht mehr so, und ich habe eine revolutionäre Entdeckung verpasst? Ich fing an zu recherchieren, und das führte mich hierher. Ich bin seit 2018 Mitglied bei den Grünen in Schleswig-Holstein. Ich bin Naturwissenschaftlerin, und zwar promovierte Biologin. Meine Themen sind Endokrinologie, also die Lehre von Hormonen, Molekulargenetik und Stoffwechselphysiologie. Schon immer wollte ich wissen, wie etwas funktioniert, und ich habe mich nicht mit Erklärungen wie „Das ist halt so“ zufriedengegeben.
Außerdem bin ich Mutter. Meine beiden Kinder stecken mitten in der Pubertät. Das Thema „transgender“ scheint in ihrer Generation ziemlich alltäglich zu sein und wird selbst in der Schule überhaupt nicht kritisch hinterfragt, wenn Sexualkunde auf dem Stundenplan steht. Über Facebook stieß ich auf Eva Engelken, die einen Änderungsantrag für den grünen Bundesparteitag (https://www.evaengelken.de/politik-machen-durch-bdk-antraege-jetzt-mitmachen/) im November 2020 vorbereitete, der das geplante Selbstbestimmungsgesetz im Fokus hatte. Seitdem arbeiten wir beide zusammen und haben inzwischen mit anderen Frauen das Bündnis Fairplay für Frauen gegründet. Welche Auswirkungen das Selbstbestimmungsgesetz auf Frauenrechte hätte, ist hier und hier nachzulesen.
Bei den Betrachtungen über die Auswirkungen auf Frauenrechte ist bisher noch gar nicht berücksichtigt worden, welche gravierenden Folgen dieses Gesetz für Kinder und Jugendliche hätte. Hintergrund: Bündnis 90/Die Grünen will das 1980 in Kraft getretene Transsexuellengesetz nicht nur novellieren, sondern es vollständig abschaffen und durch das sogenannte Selbstbestimmungsgesetz ersetzen. Im Unterschied zum Transsexuellengesetz sieht das geplanten Selbstbestimmungsgesetz auch weitreichende Bestimmungen für Kinder und Jugendliche vor. Also für junge Menschen, die mitten in der Pubertät stecken und ihren Platz im Leben noch suchen, und die gerade mal die 7. oder 8. Schulklasse besuchen.
Was genau sieht das Selbstbestimmungsgesetz für Kinder und Jugendliche vor?
Schon 14-Jährige sollen die Änderung ihres Personenstandes, also die Erklärung zur Geschlechtsangabe und zur Änderung des Vornamens, beim Standesamt selbst abgeben können. Die Eltern müssen nicht zustimmen, sie dürfen es noch nicht einmal verbieten. Die 14-jährige Jara könnte also ins Rathaus gehen und sich als „Jonas, männlich“ eintragen lassen, ohne ihre Eltern um Erlaubnis fragen zu müssen. Übrigens betrifft das auch die Geburtsurkunde. Jaras Mutter hätte dann einen Sohn anstelle einer Tochter zur Welt gebracht. Für Kinder unter 14 Jahren sollen nur die Eltern diese Erklärung abgeben können. Verweigern die Eltern allerdings die vom Kind gewünschte Erklärung, so gibt das Familiengericht die Zustimmung, wenn die Änderung dem Kindeswohl nicht widerspricht. Was mit dem Kindeswohl hier gemeint ist, bleibt offen. Dass sich ein Kind die Einwilligung über das Familiengericht holt, wäre besonders bei Sorgerechtsstreitigkeiten der Eltern zu erwarten.
Aus: Entwurf eines Gesetzes zur Aufhebung des Transsexuellengesetzes und Einführung des Selbstbestimmungsgesetzes, Drucksache 19/19755
Artikel 2 Änderung des Personenstandsgesetzes, § 45 b Erklärung zur Geschlechtsangabe und Vornamensführung:
Halten wir fest: Ein Kind mit 14 Jahren kann nach dem Willen der Grünen allein durch seine eigene Erklärung den Geschlechtseintrag beim Standesamt wechseln. Nach dem Entwurf der Grünen müsste es dieses rechtliche Geschlecht mindestens ein Jahr lang mit allen Konsequenzen behalten.
Die Konsequenz daraus wäre, dass Jungen ab dem Alter von 14 Jahren, die allein durch eigene per eigener Erklärung rechtlich zu Mädchen geworden sind, alle Räume und Angebote nutzen können, die bis jetzt nur Mädchen vorbehalten sind, zum Beispiel Toiletten, Sammelduschen, Umkleidekabinen, Jugendeinrichtungen usw.. Die Probleme, die in der Praxis, im Schulalltag, auf Klassenfahrten etc. dadurch entstehen, baden die Lehrkräfte aus.
Grüne wollen nicht nur rechtliche Transition, sondern auch körperliche Transition
Die Änderungswünsche der Grünen jedoch gehen über den Personenstand weit hinaus. Das Gesetz will ermöglichen, dass bereits Jugendliche ab 14 über genitalverändernde Operationen entscheiden dürfen. Diese Operationen sind keine Nasenkorrekturen. Es geht um körperverändernde Hormongaben und körperverändernde Operationen.
Hier ist zwar die Einwilligung der Eltern nötig, aber sie kann übergangen werden, wenn das Familiengericht einbezogen wird. Geben die Eltern ihr Okay, brauchen sich die Jugendlichen noch nicht einmal psychologisch beraten zu lassen! Falls die Eltern ihre Zustimmung verweigern, kann sich die oder der Jugendliche an das Familiengericht wenden. Und das Familiengericht wird der genitalverändernden Behandlung schon deshalb seine Einwilligung erteilen, weil das Gesetz vorsieht, dass das Gericht den Willen des Kindes durchsetzen soll.
Obwohl im Gesetzestext des Grünen-Entwurfes ausschließlich genitalverändernde Operationen bei Kindern und Jugendlichen thematisiert werden, findet man in der zugehörigen Begründung des Gesetzes, sozusagen im Kleingedruckten, einen unscheinbaren, aber folgenreichen Satz zur hormonellen Therapie von Kindern (siehe „Zu Satz 3“): „Das Kind muss dann mit einem operativen Eingriff warten, ist aber nicht an einer hormonellen Therapie gehindert.“
Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen. : Es wird hier der Begriff „Kind“ verwendet, und es wird deutlich, dass Hormongaben, also Pubertätsblocker und gegengeschlechtliche Hormone, für Kinder erlaubt werden sollen. Das macht Kinder zu Versuchsobjekten der Pharmalobby!
Die Frage, die der grüne Entwurf nicht beantwortet, lautet: Wie kann festgestellt werden, ob 14-jährige Teenager fähig sind, in unumkehrbare genitalverändernde Operationen einzuwilligen? Wir sprechen von schwersten Amputationen gesunder Körperteile: Jungen dürften sich den Penis amputieren lassen, Mädchen die Brüste abnehmen und die Gebärmutter entfernen lassen. Das Gesetz sagt nichts dazu, wie 14-Jährige in der Lage sein sollen, die Tragweite solcher Maßnahmen einzuschätzen, mit deren Folgen sie weitere 60 bis 70 Jahre leben müssten. Es wird lediglich sinngemäß darauf hingewiesen, dass die Jugendlichen geistig ihrem Alter entsprechend entwickelt sein müssen. Was auch immer das heißt.
Wer Kinder hat oder sich an seine eigene Kindheit erinnert, weiß, dass die Jugendlichen in der Lage sind, zu argumentieren und einen starken Willen haben. Dass sie jedoch offen sind für den Einfluss ihrer Peer Group und den Einfluss von sozialen Medien etc.
Beratung soll es richten
Der Gesetzentwurf sieht eine Beratung vor. Doch wie umfangreich die Beratung sein soll und welche Qualifikationen die Beratenden vorweisen müssen, geht aus dem Gesetzentwurf nicht klar hervor. Deutlich wird nur, dass diese Beratungen „transaffirmativ“ sein sollen, und dass die Jugendlichen in ihrem Wunsch nach einer so genannten Transition immer eher bestätigen sollen.
Auf einen Blick: Was heißt das Selbstbestimmungsgesetz für Jugendliche?
Um es noch einmal zusammenzufassen: Mit dem Selbstbestimmungsgesetz könnte ein Kind mit 14 Jahren selbst entscheiden oder gegebenenfalls mit Hilfe des Familiengerichts erzwingen, dass ihm Hormone verabreicht werden oder ein genitalverändernder Eingriff an ihm vorgenommen wird. Die Nichtbeachtung des elterlichen Neins durch ein Familiengericht könnte dann zum Tragen kommen, wenn Elternteile um das Sorgerecht streiten und Pubertierende, beeinflusst durch soziale Medien und sog. transaffirmative Beratungsstellen, ein so genanntes „Transsein“ als die einzige Erklärung ihrer Probleme ansehen.
Die Konsequenz des Grünen Selbstbestimmungsgesetzes für Eltern: Pharmawohl sticht Elternwille
Was bedeutet das alles für die Eltern dieser Kinder und Jugendlichen, die einen „Geschlechtswechsel“ verlangen? „Geschlechtswechsel“ in Anführungszeichen, denn das biologische Geschlecht ist unveränderlich. Die Eltern werden der Möglichkeit beraubt, die rechtliche Verantwortung und soziale Fürsorge für ihre Kinder wahrzunehmen. Sie können auch die körperliche Unversehrtheit ihrer Kinder nicht mehr schützen, weil ihnen die rechtlichen Vetorechte dafür entzogen würden. Und damit ist das Kindeswohl nicht mehr gewährleistet.
Das Kindeswohl ist laut UN-Kinderrechtskonvention gewährleistet, wenn dem Kind „eine gesunde, körperliche, emotionale und kognitive Entwicklung ermöglicht wird“. Die Pubertät gehört zu einer gesunden Entwicklung dazu. Weiter heißt es dort, dass die „Eltern als die verantwortlichen Personen die Rechte und Pflichten haben, den Schutz und die Fürsorge zu gewährleisten, die zum Wohlergehen des Kindes notwendig sind“. Wenn Eltern diese Rechte und Pflichten entzogen werden, weil ein Familiengericht den Wunsch eines minderjährigen Kindes höher gewichtet als die elterliche Sorge, können Eltern den Schutz und die Fürsorge ihrer Kinder nicht mehr gewährleisten. Deshalb ist das Selbstbestimmungsgesetz in der Form auch unvereinbar mit der UN-Kinderrechtskonvention.
Es ist doch nur ein Bruchteil aller Kinder und Jugendlichen „trans“, oder?
Nun könnte man sagen: „Das Ganze betrifft ja nur eine Minderheit von Kindern und Jugendlichen.“ Aber ist das so? In den letzten 15 Jahren hat sich die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die von sich sagen, sie seien „im falschen Geschlecht“ geboren, dramatisch erhöht. Weltweit werden Steigerungen von bis zu 2.000 % beobachtet. Zum Beispiel waren es in England 2009 noch weniger als 100 Jugendliche, die eine medizinische Behandlung an der Tavistock-Klinik wollten, also eine hormonelle Behandlung mit gegengeschlechtlichen Hormonen oder Operationen. 2017 waren es bereits 2500 Jugendliche. Das entspricht einer 26-fache Steigerung innerhalb von acht Jahren.
Ähnliche Entwicklungen beobachtet man weltweit:
Kenneth Zucker: Adolescents with Gender Dysphoria: Reflections on Some Conemporary Clinical and Research Issues, 2019 (https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10508-019-01518-8).
Immer mehr Jugendliche entwickeln eine Geschlechtsinkongruenz. Das bedeutet, sie lehnen die körperlichen Merkmale ihres Geschlechts ab. Wenn die Betroffenen unter dieser subjektiv empfundenen Inkongruenz leiden, spricht man von einer Geschlechtsdysphorie. Die Verfechter des Selbstbestimmungsgesetzes behaupten, diesen Jugendlichen müsste es ganz schnell ermöglicht werden, medizinische Behandlungen hin zum anderen Geschlecht zu erhalten. Nur so könne sich ihr Leiden und eine drohende Suizidgefahr verringern lassen.
Aber Jugendliche sind nicht „trans“, sondern sie haben psychische Probleme
Inzwischen lässt sich aber weltweit empirisch nachweisen, dass die Mehrheit dieser Jugendlichen ganz andere, schwere psychische Probleme haben: Was die meisten Jugendlichen, die sich in Transgender-Kliniken behandeln lassen, verbindet, sind zum Beispiel Angststörungen, Depressionen, Borderline, posttraumatische Belastungsstörungen, eine stark verinnerlichte Homophobie, also die Angst davor, schwul oder lesbisch zu sein, oder sie zeigen Merkmale aus dem Autismus-Spektrum. Kinder und Jugendliche mit solchen Problemen werden in ihrem Glauben unterstützt, eine Transition sei die einzige Lösung für all ihre Schwierigkeiten.
Quellen
- Lisa Littmann: Parent reports of adolescents and young adults perceived to show signs of a rapid onset of gender dysphoria, 2018 (https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0202330).
- Roberto D’Angelo: One Size Does Not Fit All: In Support Of Psychotherapy for Gender Dysphoria, 2021 (https://link.springer.com/article/10.1007/s10508-020-01844-2).
- Cecilia Dhejne: Long-Term Follow-Up of Transsexual Persons Undergoing Sex Reassignment Surgery: Cohort Study in Sweden, 2011 (https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0016885)
- Elie Vandenbussche: Detransition-Related Needs and Support, 2021 (https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/00918369.2021.1919479)
- Sabeth (Detransitionerin): Einmal das andere Geschlecht und zurück: Eine Detransitionerin berichtet (https://www.youtube.com/watch?v=Mpqq2rrItus)
Mädchen sind die neuen Patienten von „Geschlechtsdysphorie“
Noch vor 10 Jahren bestand die Hauptklientel in den Kliniken aus Jungen. Heute aber leiden immer mehr Mädchen unter Geschlechtsdysphorie. Sie machen inzwischen mehr als 70 % der Betroffenen aus. Diese Mädchen entwickeln mit Einsetzen der Pubertät eine Abneigung gegen ihre körperlichen Geschlechtsmerkmale, vor allem ihre Brüste, aber auch gegen die weibliche Geschlechterrolle.
Quellen
- Lisa Littmann: Parent reports of adolescents and young adults perceived to show signs of a rapid onset of gender dysphoria, 2018 (https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0202330).
- Alexander Korte, Kinder- und Jugendpsychiater https://www.emma.de/artikel/was-richten-wir-da-337375
- Interview mit den Detransitioniererinnen Sam, Nele und Ellie https://www.emma.de/artikel/sam-nele-ellie-geboren-als-frauen-gelebt-als-maenner-heute-wieder-frauen-337551
Wie geht es betroffenen Eltern damit?
Von zahlreichen Eltern hören wir, wie ihnen die Töchter mit 13, 14 Jahren unvermittelt mitteilten, dass sie ab sofort ein Junge seien und mit einem Jungennamen angesprochen werden möchten. Diese Eltern sind stets schockiert, denn nichts hatte bisher darauf hingedeutet, dass ihre Töchter so sehr unter ihrem Körper litten, dass sie ihn hätten ablegen wollen. Die US-amerikanische Ärztin Lisa Littman hat diesem Phänomen einen Namen gegeben: „Rapid Onset Gender Dysphoria“, kurz ROGD. Das bedeutet „Plötzlich auftretende Geschlechtsdysphorie“. Ihre Studie wurde 2018 veröffentlicht. Nicht alle Eltern sind begeistert. Vor allem Mütter, beginnen immer mehr, sich dagegen zu wehren, dass ihre Tochter angeblich schon immer ein Junge war.
- Musterbrief an Eltern und Verbände: DEN TRANS-TRAIN STOPPEN: https://www.evaengelken.de/musterbrief-an-eltern-den-trans-train-stoppen/
Wie ist der Ablauf einer Transition?
Der Verlauf dieser plötzlich auftretenden Geschlechtsdysphorie ist bei all diesen Mädchen ähnlich. Es beginnt scheinbar harmlos. Und die meisten Eltern verbuchen es als eine „Phase“. Zunächst erklären sich die Mädchen zu „nonbinär“, das heißt, sie fühlen sich weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugehörig. Das „non binary“ ist aber nur ein Zwischenstopp auf dem Weg in die sogenannte Transition. Das ist das, was man früher „Geschlechtsumwandlung“ nannte. Der Unterschied zu den Personen, die seit frühester Kindheit an ihrem Geschlecht litten, ist bei diesen Mädchen wie gesagt, dass die Genderdysphorie erst in der Pubertät einsetzt.
Der nächste Schritt ist zunächst die soziale Transition, also die Änderung des Vornamens, der Kleidung, des Haarschnitts. Aus Anna wird Jan, aus Lara Lars. Die Mädchen übernehmen das Erscheinungsbild und die Verhaltensweisen, die für Jungen als typisch angesehen werden. Dazu gehört es auch, die Brüste mit sogenannten „Bindern“ abzubinden. Von Transberatungsstellen werden sie unterstützt, wenn sie sich als „trans“ outen. Auch progressiv denkende Lehrkräfte unterstützen sie, oft nicht ahnend oder ausblendend, was sie damit anstoßend.
Der sozialen Transition folgt bei jungen Mädchen praktisch immer die körperliche
An die soziale Transition – und das ist wichtig – schließt sich mit nahezu 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit die medizinische an und die Mädchen beginnen, Pubertätsblocker oder dann Testosteron zu nehmen, um ihren Körper zu vermännlichen. Schon nach ein paar Monaten bemerkt man die Folgen: Die Stimme wird tief und die Körperbehaarung stärker, Bartwuchs setzt ein. Und diese Folgen bleiben. Genauso unumkehrbar ist die Amputation der gesunden Brüste und die Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken.
Das war ein kurzer Einblick in die so genannte „Transition“. Es macht Hoffnung, dass sich unserer Bewegung gegen das Selbstbestimmungsgesetz immer mehr junge Frauen zwischen 18 Jahren und Mitte zwanzig anschließen, die diesen Weg gegangen sind und ihn bereut haben. Sie müssen mit ihrem verstümmelten Körper leben, müssen meist lebenslang Hormone nehmen und leiden unter den lebenslangen Folgen der Operationen.
In Schweden ist es gelungen, den Trans-Train zumindest abzubremsen
Sehr gut verdeutlicht das die Dokumentation „The Trans Train“ des schwedischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens (https://www.youtube.com/watch?v=sJGAoNbHYzk). Diese Dokumentation zeigt junge Frauen, die den Weg der Transition gegangen sind, warum sie ihn bereuen und wie sie sich in einer sogenannten Detransition wieder mit ihrem Geschlecht versöhnt haben, wie aber die Folgen der Eingriffe ihr Leben beeinträchtigen. Die Dokumentation hat im Transgender-Vorreiterland Schweden unter anderem bewiesen: Es gibt keine Evidenz für die Behauptungen und Zahlen, die die Befürworter der Transition von Kindern und Jugendlichen anführen. Die Ausstrahlung der Dokumentation bewirkte in Schweden, dass die Zahl an Mädchen, die sich eine Transition wünschen, rapide abgenommen hat. Minderjährige werden inzwischen nicht mehr mit Pubertätsblockern behandelt (https://genderreport.ca/the-swedish-u-turn-on-gender-transitioning/).
In England sorgte der Fall Keira Bell dafür, dass das Höchste Gericht entschied, dass Jugendliche unter 16 Jahren nicht mehr mit Pubertätsblockern behandelt werden dürfen (https://www.judiciary.uk/wp-content/uploads/2020/12/Bell-v-Tavistock-Judgment.pdf). Keira Bell bekam als Jugendliche mit diesen behandelt worden und hatte sich die Brüste amputieren lassen. Sie verklagte die Klinik, in der sie wegen ihrer Geschlechtsdysphorie vorstellig wurde, weil man ihr dort Pubertätsblocker und Testosteron verschrieben hatte, ohne sie ihrem Alter gemäß aufzuklären und obwohl sie die Folgen gar nicht hatte absehen können.
Das Berufungssurteil hat das Keira-Bell-Urteil allerdings zum Teil wieder kassiert. Gleichwohl müssen Kliniken immer noch genauer hingucken als vor dem Supreme-Court-Urteil.
Auch in Australien sprechen sich immer mehr Ärztinnen und Ärzte gegen die medizinische Transition von Jugendlichen aus (https://www.genderhq.org/blog/2019/8/11/a-call-for-more-research-into-the-safety-of-medically-transitioning-minors-for-gender-dysphoria-in-australia?rq=australia).
Ohne Transition viel glücklicher
Inzwischen hat sich herausgestellt: Ohne die Behandlung mit Pubertätsblockern versöhnen sich 60 bis 90 Prozent der Jugendlichen schon während der Pubertät mit ihrem Körper (https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyt.2021.632784/full). Aber nahezu 100 Prozent schlagen den medizinischen Weg mit Operationen ein, wenn sie so früh Hormone erhalten. Der Gesetzesentwurf der Grünen trägt den aktuellen internationalen wissenschaftlichen Erkenntnissen in keiner Weise Rechnung. Stattdessen reicht die Bundestagsfraktion ihren Entwurf ein, ohne die aktuelle Faktenlage zu berücksichtigen.
Ein Selbstbestimmungsgesetz wie von Grünen und FDP entworfen ebnet den Weg für so genannte geschlechtsangleichende Operationen bei Kindern und Jugendlichen. Dafür ist wichtig zu wissen: Der Markt für geschlechtsangleichende Operationen ist ein Wachstumsmarkt. Er wird „Sex Reassignment Surgery Market“ genannt. Finanzanalysten sagen ihm allein für Deutschland ein Wachstum von 25 % für die nächsten fünf Jahre voraus:
Vor diesem Hintergrund bekommt die Handreichung, das Iglyo-Dentons-Papier einen besonderen Stellenwert. Die Broschüre heißt „Only Adults?“ – „Nur Erwachsene? Bewährte Verfahren bei der rechtlichen Anerkennung von Gender für Jugendliche“ (https://www.iglyo.com/wp-content/uploads/2019/11/IGLYO_v3-1.pdf)
Ende des Vortrags. Hier geht’s zum Video: https://youtu.be/sWS5914i1kc?t=1616
Übersicht Einzelbeiträge
- Dossier Grüne Frauenfeindlichkeit: Übersicht
- Teil 1: Einleitung & Analyse: Frauenfeindlichkeit hinter grüner Blümchenfassade (Pdf-Download) Eva Engelken und Ute Lefelmann-Petersen
- Teil 2: Manifest für ein neues Denken bei den Grünen (Pdf-Download) Samstag, 11.9.
- Teil 3: Erfahrungsbericht: Mein Weg zu den Grünen und meine schockierte Flucht , (Pdf Download) Samstag, 11.9.
- Teil 4: Erfahrungsbericht: Ein grüner Mann darf alles
- Teil 5: Erfahrungsbericht/Analyse: Der Blinde Fleck. Die Grünen und die Prostitution
- Teil 6: Analyse und Essay: Das Nordische Modell zu Prostitution – Ein Perspektivwechsel zum Schutz der Menschenwürde
- Teil 7: Erfahrungsbericht/Analyse: Gefährlich tolerant. Die Grünen und die islamistische Ein- und Unterwanderung.
- Teil 8: Erfahrungsbericht/Analyse Transaktivismus: Vom willkommenen Neuling zur Persona non grata
- Teil 9: Erfahrungsbericht/Analyse: “Queer & Gendersternchen – und wo bleiben die Lesben?
- Teil 10: Erfahrungsbericht/Analyse: Ich bin Mutter, holt mich hier raus! Die Grünen und das Kindeswohl
- Teil 11: Zwiespalt zwischen Frauenquote und Wahlerfolg. Von Dorothea Meuren
- Teil 12: Vortrag: „Selbstbestimmt zur Brustamputation? Was das Grüne Selbstbestimmungsgesetz für Jugendliche und Kinder wirklich bedeutet.
- Erfahrungsbericht/Analyse: Die Macht grüner Verblendung: scheindemokratisch, pseudofeministisch, islamismusblind
- Pornografie
- Abschied einer grünen Wählerin
- Weibliche Solidarität oder frauliches Helfersyndrom
- Bericht einer Transwidow: Als mein Mann begann, mir meine Wäsche zu stehlen
Gnurfel42
Sie haben jetzt nicht ernsthaft RODG als »Argument« herangezogen, oder? Ich muss Sie enttäuschen, aber RODG ist pseudowissenschaftlicher Bullshit, der von keiner ernstzunehmenden medizinischen Organisation ernstgenommen wird. Das lässt mich an Ihrer akademischen Ernsthaftigkeit doch stark zweifeln, dass sie so etwas ernsthaft hier aufnehmen. Somit kann man das Dossier eigentlich nicht ernst nehmen, es ist pseudowissenschaftlich.
https://en.wikipedia.org/wiki/Rapid-onset_gender_dysphoria_controversy
> Nicht alle Frauen menstruieren, aber nur Mädchen und Frauen tun es. Oder ist das heute etwa nicht mehr so, und ich habe eine revolutionäre Entdeckung verpasst?
Das haben Sie in der Tat, denn es gibt auch noch trans Männer, und trans Männer sind Männer. Es gibt trans Männer, die können menstruieren, also gibt es auch Männer, die können menstruieren.
Wer (rein hypothetisch natürlich) behauptet, Trans Männer seien Frauen, oder, Trans Männer seien ja nicht »wirklich« Männer, der ist transphob per Definition (!). Wenn Sie verstehen wollen, WARUM das so ist, empfehle ich dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=yCxqdhZkxCo
Y. Klunk
ROGD dürfen Sie ruhig ernst nehmen auch als Begriff, denn es steckt ja GD – GenderDysphorie – darin. GenderDysphorie ist sehr wohl definiert und es gibt dazu auch medizinische Diagnose-Kriterien.
RO bedeutet ja lediglich, dass es sich hier um ein spezielles Profil von GD handelt, nämlich die GD, die in der Pubertät oder in der Adoleszenz erstmals auftritt, und zwar ohne. dass die Jugendlichen oder jungen Erwachsenen zuvor als besonders gendernonkonform aufgefallen wären.
Und ROGD als Profil unterscheidet sich auch grundlegend von der GD, die sich erst im Erwachsenenalter zeigt und z.B. bei Männern oft autogynophilen Hintergrund hat.
Birkenbauerin
Ich finde, dass RO (also Rapid Onset) so nicht betrachtet werden kann.
Die meisten Trans-Menschen sind sich für eine lange Zeit nicht bewusst, was die Gefühle gegenüber ihrem Körper/Aussehen usw. bedeuten, bis sie von den Erfahrungen anderer Trans-Menschen erfahren. In welchem Alter dies geschieht, ist ja irrelevant. Da sie meist dann erst mit Anderen (sei es mit Eltern, Psychologen o.Ä.) darüber sprechen, wird es als eine plötzliche Sinneswandlung gesehen.
Autogynophilie ist kein Phänomen, das bei Männern auftritt, sondern bei Frauen (seien es Cis-Frauen oder Trans-Frauen). Dieser Begriff beschreibt die sexuelle Erregung im Gedanken an die eigene Weiblichkeit und betrifft laut einer Studie mehr als 95% aller Cis-Frauen und teilweise Trans-Frauen. (siehe Abschnitt „Kontroverse“ unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Autogynophilie)
Der gegenteilige Begriff wäre „Autoandrophilie“.
Beide haben nur sehr wenig mit GenderDysphorie zu tun.
engelkeneva
Das ist unzutreffend. Autogynophilie ist dem Erfinder des Begriffes, Ray Blanchard zufolge, und Anne Lawrence Autorin von „Men trapped in Men’s Bodys“, ausschließlich bei Männern zu finden. Es gibt keine Frau, die von der Vorstellung, eine Frau zu sein, in der Form autoerregt wäre, dass ihr beim Anblick ihrer Brüste oder Vulva in weiblicher Unterwäsche einer abgeht. Was die GenderDysphorie angeht, hat die sehr wohl etwas mit Autogynophilie zu tu. Und Lawrence zufolge, die selbst Transfrau ist, ist es ein Merkmal von autogynophilen Männern, dass sie mit ihrem männlichen Geschlecht unzufrieden sind.
A. Weber
Ihre Ausführungen, Frau Galuschka, kann ich als betroffene Mutter sehr gut nachvollziehen.
Allerdings ist für Eltern die Pubertät erfahrungsgemäß erst „der Vorwaschgang“ (vgl. C. Koch). Die meisten und vor allem die irreversiblen körpermedizinischen Transitions-Maßnahmen finden bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren statt. Eltern sind dann höchstens noch Zuschauende, außer, dass sie natürlich noch ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen dürfen.
Ab dem 18. Lebensjahr können junge Erwachsene allen gewünschten Trans-Operationen alleine zustimmen. Obwohl es sich um das Entfernen und Operieren gesunder Körperteile handelt, muss noch nicht einmal eine Ethikkommission hinzugezogen werden.
Für betroffene Eltern ist das oft sehr schmerzlich, sie würden es für angemessener halten, dass solche endgültigen Entscheidungen erst mit 21 oder später möglich wären. Das Erwachsenenstrafrecht gilt ja aus guten Gründen auch erst uneingeschränkt ab dem 21. Lebensjahr.
engelkeneva
Hallo Frau Weber,
ich befürworte auch eine Altersgrenze von 21 Jahren. Als Mutter habe ich selbst miterlebt, wie volatil der Emotionskurvenverlauf ist. Auf die Weise würden Jugendliche und junge Erwachsene, vor allem junge erwachsene Frauen, vor übereilten Entscheidungen besser bewahrt als jetzt. Diese Altersgrenze würde ich übrigens auch für andere Körpereingriffe ziehen: Brustvergrößerungen und -verkleinerungen, Nasenkorrekturen, lippenaufspritzungen – also für den ganzen Beautybereich.
Die Altersgrenze von 21 würde ich auch für Prostitution setzen. Junge Frauen lassen sich überwiegend zu leicht und zu sehr ausbeuten.
Diese klare Grenze von 21 würde, glaube ich, einigen Schaden und einige unwiderrufliche Selbstschädigungen verhindern.
Und wenn sie unterboten wird und doch Jüngere bereits Hormone nehmen oder ihren Körper operieren lassen, müsste es ein sorgfältig geprüftes ärztliches „Go“ geben.
Viele Grüße
Eva Engelken
S.B.
Vielen Dank für Ihr Engagement!
Die Betonung der Auswirkungen der Pläne auf Kinder und Jugendliche ist wichtig und sinnvoll, kann aber den Eindruck hinterlassen, bei Erwachsenen wäre das Ganze akzeptabel.
Die vermeintlichen „Transitionen“ sind immer ein Versuch, eine Illusion zu leben. Wie sie zu Recht betonen, ist das biologische Geschlecht beim Menschen unveränderlich, weswegen dieser Versuch immer zum Scheitern verurteilt ist.
Das Transsexuellengesetz gehört aus meiner Sicht abgeschafft. Gesetzlichen Regelungsbedarf sehe ich für „Transsexuelle“ nicht, der Personenstand sollte nur Auskunft über das (bei Geburt festgestellte) biologische Geschlecht geben. Für Menschen mit untypischer Entwicklung der Geschlechtsmerkmale (oft fälschlich als „Intersexuelle“ bezeichnet) braucht es in einem eigenen Gesetz vor allem Schutz vor nicht notwendigen medizinischen Eingriffen und dazu Regelungen, die es ermöglichen, den rechtlichen Geschlechtseintrag den teilweise unerwarteten, in der Pubertät auftretenden Realitäten anzupassen.
„Transsexualität“ oder „Transidentität“ sind Probleme für die Betroffenen und ihre Therapeuten. Wir brauchen keine „staatlich geprüften Crossdresser“. Männer bleiben Männer und Frauen bleiben Frauen, unabhängig von ihren Gefühlen oder Fantasien.
An dieser Stelle möchte ich betonen, dass ich geschlechtsbezogene Stereotype und Rollen ablehne und stattdessen für echte Freiheit und Individualität plädiere. Das beinhaltet selbstverständlich, dass jeder so „gendernonkonform“ sein kann, wie er will. Daraus ergibt sich allerdings kein Recht, von Staat oder Gesellschaft anders behandelt zu werden oder Zutritt zu bestimmten Räumen zu bekommen.
Ob man die aktuell praktizierten Operationen und Hormongaben wieder vollständig loswerden kann, weiß ich nicht, aber wer so etwas betreibt oder unterstützt, sollte strafrechtlich verfolgt werden und die Zulassung für einen medizinischen Beruf verlieren.
Zuletzt möchte ich noch erwähnen, dass gesellschaftliche oder staatliche Unterstützung für „Transsexualität“ mitnichten ein Zeichen für Fortschrittlichkeit oder Aufgeklärtheit ist. Ein klares Gegenbeispiel wäre hier der Iran, wo Homosexuelle verfolgt und gleichzeitig zu „geschlechtsumwandelnden Operationen“ auf Staatskosten gedrängt werden. Dort werden „Transitionen“ eingesetzt um letztlich doch noch Konformität mit den staatlich verordneten Geschlechtsrollen zu erzwingen.
engelkeneva
Vielen Dank für Ihren Kommentar!
„Wir brauchen keine „staatlich geprüften Crossdresser““ – das trifft es, wir müssen, wie Sie sagen, geschlechtsbezogene Stereotype und Rollen bekämpfen, auf dass jeder und jede so „jeder so „gendernonkonform“ sein kann, wie er will.“
Herzliche Grüße
Eva Engelken
GermanCrowd
Als jemand, der sich mit dem Thema auseinandersetzt, finde ich es wichtig, die komplexe Realität der Transition für Jugendliche zu verstehen. Dr. Antje Galuschka wirft in ihrem Dossier Teil 12 wichtige Fragen auf und beleuchtet die Herausforderungen, vor denen Jugendliche stehen, wenn sie selbstbestimmt Entscheidungen über ihren Körper und ihre Identität treffen.